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Talpost Lambrecht
Ausgabe 27/2024
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Carmeliter Toni Braun zum Achtzigsten

Der meist gutgelaunte Frater Toni Braun feiert seinen 80. Geburtstag

Toni Braun erfährt die Anerkennung seiner Hilfe für Bapatla in Indien

Der Kirchenmann Toni Braun feierte 2018 seine goldene Profess

Toni Braun verkörperte den „Hunger“ in den Geißbock-Festspielen

Der "kleine Toni" bei der Einschulung in die Volksschule Lambrecht

Ordensmann, Leiter der Edith Stein-Gedenkstätte, Laienschauspieler und Initiator einer privaten Indienhilfe begeht runden Geburtstag

Lambrecht. (ve) Am morgigen Freitag, 5. Juli 2024, begeht Frater Toni Braun des Carmeliterordens, seinen 80. Geburtstag. In Lambrecht ist der Achtzigjährige eine „Institution“, denn sein Bekanntheitsgrad basiert auf vielerlei Aktivitäten, vom Ordensmann über den Aufbau und der Pflege der Edith Stein-Gedenkstätte bis zu seinem jahrelangen Hilfseinsatz für Arme und Kranke in Indien. Hinzu kommt sein schauspielerisches Talent, das er über sechs Jahrzehnte als Darsteller des „Hunger“ in den Geißbock-Festspielen eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Der Jubilar wurde im Elternhaus Braun in der Klostergartenstraße geboren und wenige Tage danach am 9. Juli 1944 in der Nepomuk-Kirche unter dem Namen „Toni – Hermann - Erich“ rund ein Jahr vor Ende des Zweiten Weltkrieges getauft. Nach einem glücklichen Kinderdasein erfolgte im Nachkriegsjahr 1953 seine Einschulung in die damalige Volksschule, die er acht Jahre besuchte und nach dem Abschluss eine Lehre zum Schaufenster-Gestalter in Ludwigshafen begann, wo er auch sein künstlerisches Talent einbringen konnte.

Früh in seinem Leben fühlte sich der junge Toni Braun durch Neigung und Eignung zu Gott berufen und am Fest des Ordensvaters Hl. Elias, am 20. Juli 1966 fasste er seinen Entschluss zum Eintritt in den Carmeliter-Orden. Fünf Jahre später, am 16. Juli 1971, legte er unter großer Beteiligung der Gläubigen aus dem Tal und der Öffentlichkeit in der Herz-Jesu-Kirche in Lambrecht, deren Bauherr sein Vater Joseph Braun war, das ewige Gelübde ab. Dieser kirchliche und persönliche Höhepunkt im Leben des Kirchenmannes fand erstmals außerhalb des Ordens in deren dreizehnhundertjährigen Ordensgeschichte statt. Toni Braun’s Gelübde knüpfte an die Tradition der ehemaligen Klosterkirche in Lambrecht an, denn nach über 500 Jahren legte in Lambrecht mit Toni Braun der erste Ordensmann wieder seine feierlichen Gelübde ab.

Nach über 20jähriger Tätigkeit als Krankenpfleger in Häusern des Ordens kehrte er 1994 in seine Heimatstadt Lambrecht zurück, um im Auftrag des Ordens der Carmeliter eine neue Apostolats-Aufgabe zu übernehmen. Im Rahmen des besonderen Betätigungsfeldes der Ordensgemeinschaft gestaltete Frater Toni Braun die Edith Stein-Gedenkstätte im Hause Schröer seines Taufpaten und ehem. Großelternhausin der Lambrechter Hauptstraße 93.

Von Lambrecht aus startete Frater Toni Braun auch über 20 Jahre Hilfseinsätze im Alleingang in die Armutsgebiete Bapatla in der Nähe von Guntur in Südindien. Über seine segensreichen Einsätze berichtete mehrmals die Heimatzeitung Talpost. Seine schauspielerischen Fähigkeiten waren gefragt bei den Passionsspielen im österreichischen Erl und natürlich auch in Lambrecht, wo er über 60 Jahr auf der Bühne der Geißbock-Festspiele stand. Er war steter Unterstützer des Heimat-Brauchtums, denn selbst in seinen Kloster-Jahren hat er es ermöglicht, ohne Unterbrechung in selbst kreierten Kostümen die allegorische Figur des Hungers beeindruckend darzustellen.

Seinen 80. Geburtstag wird der Lambrechter Ordensmann nicht in Lambrecht feiern, denn er hat eine Geburtstagseinladung nach Dresden erhalten, die er gerne annehmen wird. Dem rüstigen und umtriebigen Achtzigjährigen ist weiteres Wohlergehen und noch glückliche Jahre in Lambrecht zu wünschen.