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Talpost Lambrecht
Ausgabe 28/2023
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Wirtschaftlichkeit spricht für Schulhaus-Neubau Elmstein

Das aktuell 60 Jahre alte Schulgebäude Elmstein ist für die heutige Grundschule Elmstein zu groß und voluminös, verbunden mit hohen energetisch verursachten Kosten. Nach dem Abriss des großen Gebäudes wird sich gleichzeitig das Ortsbild von Elmstein verändern. Das neue Schulgebäude wird aus zwei Geschossen bestehen und auf der Fläche des Fußball-Kleinfeldes (im Vordergrund auf dem Foto) parallel zum jetzigen Arkadengang errichtet.

Nach einem Vorentwurf der Archtekten „ER+R“ könnte in dieser Form das neue Schulgebäude Elmstein aussehen.

Die ehemalige Volksschule Elmstein erhielt zu ihrer Eröffnung 1965 den Namen „Heinrich Weintz-Schule“ in Erinnerung an den verdienten Lehrer und Ehrenbürger. Ähnlich der Schrift auf der Sandsteinwand ist auch das Gebäude „schadhaft“ und wird wohl einem Neubau weichen müssen.

Ingenieurbüro arbeitete Wirtschaftlichkeitsberechnung aus – Bestehendes Gebäude für einzügige Grundschule zu groß und unwirtschaftlich

(ve) Die Diskussion um die Zukunft des Schulgebäudes Elmstein, entweder Sanierung des eigentlich zu großen 1965 eingeweihten Gebäudes oder Neubau, wird seit einiger Zeit geführt und so wurde beim Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde unter Vorsitz der Beigeordneten Sybille Höchel (CDU) die Wirtschaftlichkeitsberechnung des Architekturbüros „ER+R“ aus Kaiserslautern vorgestellt mit dem eindeutigen Trend zu einem Neubau. Die Abstimmung im Schulträgerausschuss bei einigen wenigen Enthaltungen war überzeugend und so wird die Empfehlung an den Verbandsgemeinderat herangetragen, einen Neubau für die Grundschule Elmstein zu beschließen.

Auf 55 Seiten hatte das Architekturbüro die Gegenüberstellung der Kosten zwischen Neubau und Sanierung ausgearbeitet. Reich bebildert waren die Seiten mit den dokumentierten baulichen Mängeln. Die Sanierung einschließlich der Benutzung von Schul-Containern während der Zeit der Bauarbeiten wurde mit rund 3,9 Millionen Euro berechnet, der Neubau ist mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt und somit günstiger als die Sanierung mit unwägbaren Zusatzkosten. Als negatives Beispiel hatten die Ausschussmitglieder sicher die problembehaftete Sanierung der Grundschule Lindenberg vor Augen. Das dreigeschossige Schulgebäude in Elmstein wurde 1961 konzipiert, ist vollkommen unterkellert, zum Teil als Kriechkeller ausgelegt, dem ehem. Kohlelager. Das Gebäude wurde als Betonskelettbau errichtet und später erweitert und erhielt 2005 eine Holzhackschnitzelheizung, die jedoch störanfällig war und aufgrund erheblicher Schäden außer Betrieb genommen wurde. Seitdem läuft ein für die Größe nicht ausgelegter Gasbrennwertkessel auf Hochtouren mit entsprechenden Folgekosten.

Das Resümee des Architekturbüros: Es ist festzustellen, dass das bestehende Gebäude für die heutige Nutzung einer einzügigen Grundschule deutlich zu groß und voluminös ist und die Sanierungskosten und den Energieverbrauch beeinflusst. Zu den aufgelisteten Schäden gehört u.a. die fehlende Dämmung, die veraltete Technik, mangelhafte Fenster, Betonschäden, schadstoffbelastete Deckenabhängungen, Risse und Setzungen usw. In den letzten Jahren waren kleinere energetische Maßnahmen wie LED-Beleuchtung in den Klassenräumen vollzogen worden.

Im Vergleich richtete sich die Expertise klar zu einem Ersatz-Neubau für die bestehende Schule Elmstein. Es kann von einer Reduzierung der Energiekosten von rund 50 Prozent ausgegangen werden. Bei einem Neubau wird mit einer Förderung von aktuell 430.000 Euro gerechnet. Die Fläche der Schule nördlich des Speyerbachs kann nach dem Abriss anderweitig als Freizeitgelände genutzt werden.

Das neue Schulgebäude ist zweigeschoßig konzipiert und wird parallel zum jetzigen Arkadengang südlich des Speyerbachs auf der Fläche des jetzigen Bolzplatzes errichtet. In den beiden Geschossen sind jeweils zwei Klassenräume mit den entsprechenden Nebenräumen wie Lehrerzimmer, Lehrmaterial, Lehrerzimmer, Sekretariat, WC usw. konzipiert. Die Heizung erfolgt über Wärmepumpen / Solar. Das Gebäudevolumen beträgt rund 3.375 Kubikmeter gegenüber dem Altbau von 8.275 Kubikmeter.

In Elmstein gingen 330 Kinder zur Schule

Das bisherige dreigeschossige Schulgebäude war 1965 eingeweiht worden und ersetzte das alte Gebäude, das in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Schülerinnen und Schüler nicht mehr aufnehmen konnte. Es war damals sogar ein Schichtunterricht für zwei Klassen notwendig geworden. 1964 besuchten 181 Kinder die damalige evang. Bekenntnisschule und 149 Kinder die kath. Bekenntnisschule in Elmstein. Der erste Bauabschnitt sah sieben Schulsäle in dem Neubau vor, der später um drei Schulsäle erweitert wurde. Am 3. September 1963 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau der Volksschule Elmstein zusammen mit der Turnhalle und einem Lehrschwimmbecken. Nach Neuordnung des Schulwesens verfügt Elmstein heute über eine Grundschule, die momentan von 74 Schülern in vier Klassen besucht wird. Nach der Grundschule wechseln die Elmsteiner Kinder in weiterführende Schulen, so u.a. in die Realschule plus nach Lambrecht oder zu Gymnasien in der Region.