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Talpost Lambrecht
Ausgabe 28/2024
Lokalspitze
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Ausgesperrt...

Den meisten Leuten ist es schon passiert und alle haben sich geschworen, dass es nie - bestimmt nie - wieder vorkommen würde... Seither haben sie es sich angewöhnt, immer sehr gründlich in Hand- und Hosentaschen nachzusehen, ob sie auch die Wohnungsschlüssel mitgenommen haben. Denn wer sich selbst „ausgesperrt“ hat, vergisst das schwerlich. Es ist ja auch eine seltsame Situation, vor der eigenen Tür zu stehen und nicht aufschließen zu können, weil der Schlüssel irgendwo hinter dieser Tür am Nagel hängt oder auf dem Küchentisch liegt. Glücklich ist in solcher Lage jener, dessen Partner einen Zweitschlüssel besitzt, so dass man bei Nachbarsleuten warten kann, bis der Rettungsengel eintrifft. Alleinwohnende haben es da schwerer. Meist probieren sie mit geliehenem Handwerkszeug das Schloss auf Einbrecherart zu knacken, unterstützt von einem hilfsbereiten Mitbewohner; manchmal hat dies trotz der üblichen Sicherheitsschlösser auch Erfolg, denn man hat ja nicht abgeschlossen und muss nur den „Schnapper“ bewegen. Zuweilen aber bleibt nur der Fachmann als letzter Ausweg: Man ruft den „Schlüsseldienst“ an, der dann auch motorisiert aufkreuzt, um mit Spezialwerkzeugen und geübten Handgriffen das „Sesam-öffne-dich“ zu demonstrieren. Aufatmend betritt man das eigene Heim. Auf der Flurgarderobe liegen die vergessenen Schlüssel. Erlöst greift man danach und schwört sich „nie...“ – aber das hatten wir ja schon gesagt.