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Talpost Lambrecht
Ausgabe 29/2022
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900 Festmeter Fichten-Schadholz

Auf einer Fläche von drei Hektar mussten 900 Festmeter Fichten dem Stadtwald in Lambrecht entnommen werden, die nach dem Schneebruch vom Borkenkäfer befallen waren.

Zuerst kam der Schneebruch, dann der Borkenkäfer – Schwerer Schaden für den Stadtwald Lambrecht

Von Lambrecht aus erkennt man mitten im Grün des Waldes an einem Ausläufer des Schauerbergs im Westen oberhalb des Friedhofes eine große braune Fläche von ca. drei Hektar, der Fichten entnommen wurden, die dem Schneebruch in der Woche vor Ostern zum Opfer fielen und als sich der Borkenkäfer an den geschädigten Fichten im Mai zu schaffen machte, musste schnell gehandelt werden, die geschädigten Bäume mussten entfernt werden, um die angrenzenden Altfichten noch zu schützen. Leider erlitt kurz vor Fertigstellung der Maßnahme der Seilkran einen Schaden, weshalb die Maßnahme unterbrochen werden musste. Mit einer Ersatzmaschine soll jetzt die Maßnahme zu Ende geführt werden.

„Insgesamt werden auf dieser Fläche ca. 900 Festmeter Schadholz an Fichte anfallen“ sagte Revierförster Christoph Scherle gegenüber der Talpost. Das ist knapp die Hälfte des regulären Jahreseinschlags. 700 Festmeter sind schon rausgefahren auf den Festplatz zur Zwischenlagerung. Das meiste Holz dient der Papierherstellung und findet als Industrieholz Verwendung. „Wir hoffen, dass die angrenzenden verbliebenen fünf Hektar Fichten erhalten bleiben und nicht noch durch den Borkenkäfer angegriffen werden“ sagte Christoph Scherle.

Geplant ist eine flächige Aufforstung mit Douglasien und Buchen. Ein Zaun und Wuchshüllen sind aufgrund der Hangneigung und zahlreicher Steine schwer umsetzbar und es ist schwierig, diese langfristig zu unterhalten, weshalb viele Baumarten zur Pflanzung ausscheiden. Douglasien und Buchen werden wenig verbissen und passen gut an den leicht feuchten Osthang, informierte der Förster, denn die Aufforstung soll schnell erfolgen, damit der Boden keinen Schaden erleidet.

Insgesamt sind durch den Schneebruch ca. ein kompletter Jahreshiebsatz von 2500 Festmeter an Bäumen im Stadtwald umgefallen bzw. abgebrochen, was verwertet werden kann. Der Schaden insgesamt an vielen Einzelbäumen, welche nicht genutzt werden bzw. nachträglich noch absterben, ist schwer zu bemessen, jedoch nicht unerheblich, befürchtet Förster Scherle.

Die Fällung und Aufarbeitung wird durch den Verkauf zwar kostendeckend sein, die Pflanzung wird die Stadt jedoch ca. 5.000 Euro kosten. Allerdings fehlt natürlich das Holz auf der Kahlfläche und der Boden liegt kahl, mit allen negativen Nebenwirkungen. Die Entwicklung der Schneebruch- und Borkenkäferfläche wird besondere Aufmerksamkeit erfordern.