Auf einen „richtigen Winter“ warten wir in diesem Jahr bisher vergebens. Im letzten Drittel des Januars finden wir mehrere wichtige Lostage, die durch den Ehrentag der Heiligen Fabian und Sebastian am 20. Januar eingeleitet werden. Der morgige Freitag nimmt dabei eine besondere Stellung ein. Während ein alter Spruch behauptet: „Fabian Sebastian – fängt der rechte Winter an“, spricht ein anderer schon vom nahenden Frühling und meint: „Fabian und Sebastian lassen den Saft in die Bäume gah’n“. So unwahrscheinlich es klingt – beide Regeln haben ihre Berechtigung. Nicht selten setzt im letzten Januardrittel noch eine starke Kältewelle ein, und andererseits wissen nicht nur die Pflanzenkundigen, dass wirklich nun schon der neue Saft in die Bäume steigt. Allenthalben wünscht man sich den 20. Januar recht kalt, denn „Sturm und Frost an Fabian ist den Saaten wohlgetan“ und „Fabian im Nebelhut tut den Früchten gut“. Im Grunde genommen haben die beiden Heiligen überhaupt nichts miteinander zu tun. Sie lebten in verschiedenen Jahrhunderten, und das Gemeinsame ist wohl nur ihr Schicksal, das ihnen beiden einen grausamen Märtyrertod beschied. Fabian hatte von 236 bis 250 den päpstlichen Stuhl inne und fand bei der sogenannten decischen Verfolgung unter Kaiser Decius den Tod. Sebastian lebte im 4. Jahrhundert und er gehörte der Garde des Kaisers Diokletian an. Bald zog er sich jedoch den Unwillen und den Hass seiner Vorgesetzten zu, als er befreundete Christen in Sicherheit brachte. Er sollte durch Pfeilschützen hingerichtet werden, aber alle Pfeile verfehlten ihr Ziel und man tötete den Märtyrer durch Keulenschläge.