Die Stadt Lambrecht hat für die „provisorische Gruppe“ im Untergeschoss des Gemeinschaftshauses für bis zu 20 Kinder eine Wohlfühlatmosphäre mit neuer Möblierung, Sanitäranlagen und Küchenbereich geschaffen.
(ve) Die angespannte Situation der Kindertagesstätten-Plätze in Lambrecht wurde seit dem 1. Januar durch die Auslagerung einer Gruppe der städtischen Kita „Rappelkiste“ in den bisher als Schulungsraum genutzten Bereich im Erdgeschoss des Gemeinschaftshauses etwas entspannt, doch die „große Lösung“, um auch für die kommenden Jahre ausreichende Kita-Plätze anbieten zu können, wartet noch auf eine Entscheidung. Die Stadt Lambrecht hat in dem Gruppenraum im Untergeschoss des Gemeinschaftshauses für 20 Kinder eine Wohlfühlatmosphäre mit neuer Möblierung, Toiletten und Küchenbereich geschaffen. Drei pädagogische Fachkräfte, eine Aushilfe und eine Auszubildende betreuen die Kinder, das warme Essen wird in der Rappelkiste zubereitet und zur „Außenstelle“ im Gemeinschaftshaus transportiert. Geöffnet ist die ausgelagerte Gruppe neun Stunden, von 7.30 bis 16.30 Uhr.
Kita-Leiterin Denise Mayer hat zusammen mit ihren Erzieherinnen nach der bestmöglichen Aufteilung der Kinder geschaut und entschieden, die 5- bis 6-jährigen Kinder als die Gruppe der Vorschulkinder hier in der Außenstelle zu betreuen. Das bedeutete gleichzeitig, dass die älteren aus den bisher bestehenden Gruppen genommen wurden. Der Übergang in die neue Gruppenverteilung konnte unter Beteiligung der Erzieherinnen problemlos umgesetzt werden. Auch die Eltern trugen das entwickelte Konzept mit, worüber auch Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller erfreut war. Es war eigens zu einer Infoveranstaltung mit der Vorstellung des pädagogischen Konzeptes eingeladen worden. Die Kinder können zum Spielen im Freien den nahen Rasenplatz des TSV Lambrecht ebenso nutzen wie den sog. 72-Stunden-Spielplatz in der Wiesenstraße. Außerdem werden die Kinder im Frühjahr wieder an ihren Waldtagen unterwegs sein.
Die Inbetriebnahme der „provisorischen Gruppe“ der Rappelkiste im Gemeinschaftshaus stelle keine Dauerlösung dar, vielmehr ist dies eher als „Notlösung“ gedacht bis entsprechende Räumlichkeiten „unter einem Dach“ geschaffen werden können, betonte Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller in einem Gespräch mit der Talpost. Kürzlich wurde im Stadtrat ein angedachter Kita-Neubau für zwei bzw. drei Gruppen auf dem Gelände des aktuellen Boule-Platzes und des Wohnmobilstellplatzes vorgestellt bei Kosten von 3,6 Millionen Euro. Eine mögliche Aufstockung der prot. Kindertagesstätte Arche Noah war zuvor mit rund 1 Million Euro veranschlagt worden. Die Stadt Lambrecht hatte sich für den Neubau entschieden, doch letztendlich steht der Beschluss noch aus, zumal das Kreisjugendamt angesichts der hohen Kosten eigene Vorstellungen einbringen will. Gespräche sollen in den nächsten Tagen anstehen. Somit wird diese „provisorische Gruppe“ für einen längeren Zeitraum ihren Platz im Gemeinschaftshaus haben. Es wurde bei der Einrichtung aber darauf geachtet, dass das angeschaffte Mobiliar der provisorischen Gruppe auch in einem künftigen neuen Kita-Gebäude genutzt werden kann.
Durch die Auslagerung einer provisorischen Gruppe der Rappelkiste in das Gemeinschaftshaus konnte die Kita die Phase der Überbelegung mit 10 genehmigten Plätzen beenden. Die Rappelkiste hält im Haupthaus aktuell 52 Plätze bereit, bis Mai hat sie zusätzlich sieben Kinder aufgenommen, insgesamt 59, zusätzlich kann die „provisorische“ Gruppe bis zu 20 Kinder aufnehmen, davon sind 18 besetzt. Es besteht aktuell keine Warteliste. Zum 1. August sind 27 Kinder neu angemeldet. Die drei Lambrechter Kindertagesstätten können 171 Kinder aufnehmen.