Der Jakobustag zu Beginn dieser Woche erschöpft seine Bedeutung noch keineswegs mit den Wetter- und Bauernweisheiten, die sich um ihn bildeten: auch mancherlei Gewächse und andere Dinge verbanden sich mit dem Namen des älteren Jacobus, des Sohnes des Zebedäus, der in Judäa und Samaria die Lehre seines Heilandes verkündete. Da gibt es einmal das Jakobs- oder Jakobskreuzkraut, ein weitverbreitetes und besonders auf Wiesen wachsendes Unkraut. Man nennt es auch seiner leuchtenden Farbe wegen „Westfalens Feuerfahne“, im übrigen soll sein Erblühen die Zeit für den Schnitt angeben. In den Gärten erblüht zur gleichen Zeit der Jakobsstab, die Stockrose. Und unter dieser Bezeichnung finden wir noch andere Bedeutungen wie beispielsweise ein altes astronomisches Messgerät oder die drei Gürtelsterne im Bild des Orion. Weiterhin reift in diesen Tagen der Jakobsapfel oder Klarapfel, der erste seiner bis in den Spätherbst hinein Frucht tragenden Sippe. Mit den Störchen meint es der Ehrentag des Heiligen Jakob nicht besonders gut, denn sie werden „wenn Sankt Jakob tagt, aus dem Nest gejagt“. Und während Sankt Veit (15. Juni) die ersten Fliegen mitbrachte, so sagt man vom Jakobustag, es käme an ihm „die alte Fliege mit sieben bessern“.