Die Pfälzer Schulkinder brauchen nicht mehr um einen Tag Hitzeferien zu bangen, sie haben seit Montag Ferien und keinen Gedanken mehr an die Schule. Auch viele Erwachsene machen Urlaub und sind auf und davon gefahren, dem Wasser und den Bergen zu. Aber die Daheimgebliebenen! Da sitzt man an seinem Schreibtisch und versucht vergeblich, den Schmelzpunkt der Gedanken zu überwinden. Auch die Mediziner nennen ja verminderte Merkfühligkeit und Vergesslichkeit neben vielen anderen Erscheinungen als typisch für sehr heiße Tage. Um einigermaßen fit zu bleiben, hat da jeder seine eigene Methode: der eine schwört auf Durchzug und Ventilator, der andere liebt eisgekühlte Getränke; dieser hält es mit den alten Chinesen, die heißen Tee propagieren, jener lässt immer wieder kaltes Leitungswasser über seine Unterarme laufen und kühlt die Ohrläppchen. Andere drehen die Klimaanlage noch eine Stufe tiefer. Während der Chef meist über einen Ventilator verfügt, fächeln sich die Angestellten mit Aktendeckeln und unerledigten Briefen etwas Kühlung zu. Klimaanlagen sind zum einen nicht immer zuverlässig, zum anderen bergen sie die Gefahr, dass man sich beim Wechsel nach draußen umso leichter erkältet. Getan wird ohnehin nur das Allernotwendigste; schon die geringste Bewegung lässt einen in Schweiß geraten, und bei der Bedienung von Computern kleben nicht selten die feuchten Finger an den Tasten fest … Immer wieder gleitet der Blick unwillkürlich auf das Zifferblatt oder die Digitalanzeige der Armbanduhr – wann ist nur endlich Büroschluss, dass man raus zum Baden fahren kann! Und dies dürfte wohl die einzige wirklich sichere Möglichkeit sein, nicht nur die Gedanken, sondern auch den gesamten Körper vor dem gefürchteten Schmelzpunkt zu schützen, auch wenn dieser im Moment in der Pfalz eine Pause einlegt.