Erntemond oder Ährenmonat nennt man ihn, auch Hitze- und Kochmonat. Und wenn wir seine übliche Kalenderbezeichnung aussprechen, denken wir kaum daran, dass es ein männlicher Vorname ist, der da als achter in der Reihe der Monate steht. Er weist auf den römischen Kaiser Augustus hin, dessen Name eigentlich „der Erhabene“ bedeutet. Augustus hatte in dem damals noch Sextilis - also der Sechste nach der Kalenderrundrechnung ab 1. März - geheißenen Monat seine meisten Siege errungen. Und aus diesem Grunde verlieh er ihm bei einer Berichtigung des Kalenders seinen eigenen Namen. Im Mittelalter gab es zeitweise sogar zwei „Auguste“: man nannte nämlich eine Zeitlang den Juli „ersten August“ und seinen Nachfolger den „anderen August“. Sinnbild für Reife, für Sonnenglut und Ferienglück ist der August seit jeher; während er für die Bauern die arbeitsreichsten Wochen des Jahres bringt, leert er die Steinschluchten der Städte und schickt auch die letzten Schulkinder in Ferien. Drei Viertel des Monats rechnen noch zu den Hundstagen, zur heißesten Zeit des ganzen Jahres; aber während man sich noch mitten im Sommer wähnt, mehren sich zum Monatsende die ersten Anzeichen des nahenden Herbstes, dem die Zugvögel davonfliegen … In den Gärten erblühen neben Rosen und Lilien schon die herbstlichen Astern, Gladiolen und Sonnenblumen, und bei einem Wiesenspaziergang findet man sie unversehens violett verwandelt: Farbe der Herbstzeitlosen. Vogelbeeren und Fliederbeeren reifen heran, Pilze schießen aus dem Waldboden und für Äpfel und Birnen ist es hohe Zeit. Fliegende Ameisen unternehmen ihren Hochzeitsflug und in den Nächten fallen Sternschnuppen aus dem Bild des Perseus, Laurentiustränen genannt. Während die Hitzegrade denen im Juli nicht nachstehen, verringert sich die Tageslänge im August merklich: sie geht von fast fünfzehneinhalb auf dreizehn Stunden und siebenunddreißig Minuten zurück.