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Talpost Lambrecht
Ausgabe 31/2023
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 31

Die Lambrechter Gäßbock-Kerwe bestimmt das Geschehen über das Wochenende in Lambrecht. Das traditionelle viertägige Fest beruht auf einem langen Brauchtum. Kirchweih-Feste werden seit dem Mittelalter als religiöse Feier anlässlich der Weihe einer christlichen Kirche gefeiert, in Lambrecht bezieht sich die Kirchweihe auf die Pankratius-Kirche, die vor 572 Jahren geweiht wurde. Heute spielt der religiöse Hintergrund jedoch kaum mehr eine Rolle. Umso erfreulicher ist es, dass auch in diesem Jahr wieder ein Kerwe-Gottesdienst „uff pälzisch“ gehalten wird. Wie das Stellen eines Kerwebaumes gehört auch das Straußstecken an den Gaststätten zur Tradition. Beim Kerweumzug präsentieren sich die Vereine und Gruppen den Bürgern und mit ein Höhepunkt jeder Kerwe ist die Kerweredd, in welcher lokale Ereignisse des vergangenen Jahres nochmals satirisch aufgearbeitet werden. Am Ende wird die Kerwe, die begleitet ist von den Schaustellern, viel Musik und Unterhaltung, in Form einer Flasche Wein beerdigt.

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Der hl. Cyriakus, der als Märtyrer 303 n. Chr. in Rom durch Enthauptung gestorben ist, als Heiliger verehrt wird und zu den vierzehn Nothelfern zählt, hat seinen Gedenktag am 8. August. Durch dieses Datum ist er eng mit Lambrecht und Lindenberg verbunden: Die einstige Pankratius-Pfarrkirche in St. Lambrecht wurde am Cyriakus-Gedenktag 1451 geweiht und seitdem wird am ersten August-Sonntag die Lambrechter Gäßbock-Kerwe gefeiert. Gleichzeitig findet alljährlich um den 8. August die Cyriakus-Wallfahrt in Lindenberg statt, wo die Statue des Weinheiligen mit den ersten reifen Trauben der Winzer aus der Vorderpfalz geschmückt wird.

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Nun steht August im Kalender, Blüten des Monats August sind Eisenhut, Königskerze, Roter Sonnenhut, Indianernessel und Rispenhortensie. Auch wenn der August häufig noch die heißesten Tage des Jahres bringt, spürt man doch recht deutlich, dass sich der Sommer dem Ende zuneigt. Gegen Ende des Monats sind die Tage schon wieder deutlich kürzer und oft liegt morgens schon der erste Nebel in den Tälern.

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Der August ist reich an bäuerlichen Wetterregeln: „Der August muss Hitze haben, sonst Obstbaumsegen wird begraben“, „Viel August-Sonnenschein bringt guten Wein“, „Einer Rebe und einer Geiß wird’s im August nie zu heiß“, „Wenn’s im August nicht regnet, ist der Winter mit Schnee gesegnet“, „Dem August sind Donner nicht Schande; sie nützen der Luft und dem Lande“, „Je mehr Regen im August, je weniger Rebenlust“, „Stürmt es im August, so gibt es weder Wein noch Most“, „Was der August nicht vermocht, kein September mehr kocht“, „Wenn der Kuckuck im August noch schreit, gibt’s im Winter teure Zeit“.

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Der Spruch zum Schmunzeln: „Lieber schwarz mit der Bahn als blau gegen ’n Baum“.