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Talpost Lambrecht
Ausgabe 31/2024
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Erntemonat August

Es ist genau 2024 Jahre her, dass der von den Römern bisher Sextilis, also der Sechste, genannte Monat den Namen August erhielt, und zwar nach Kaiser Augustus, der in diesem Monat seine meisten Siege errungen hatte. Kaiser Augustus war von 31 v. Chr. bis 14 n. Chr. Alleinherrscher des Römischen Reiches. Bei uns gewöhnte man sich erst langsam an den neuen Namen, noch im Mittelalter wusste man nichts Rechtes damit anzufangen und unterschied in manchen Gegenden Deutschlands zwischen dem ersten „Augst“, womit man den Juli meinte und dem andern „Augst“, der den August bezeichnete. Noch lange behielt das Wort „Augst“ in Norddeutschland die Bedeutung „Ernte“. Es gibt noch viele andere Namen für den achten Jahresmonat, wenn sie auch heute kaum noch gebraucht werden: Erntebringer, Schnittmonat oder auch Kochmonat wegen der Hitze. Die Bauern wünschen sich den August so heiß, dass er die Früchte noch einmal aufkochen kann, denn wenn er sie nicht zur Reife bringt, kann der September sie schwerlich braten. Die Hundstage stehen im Kalender, und wieder einmal beweist das Sprichwort „Dem ienen sen Uhl is dem andern sen Nachtigall“ seine Wahrheit. Denn während die Bauern auf dem Lande alle Hände voll zu tun haben, verleben viele Städter im August ihre Ferien und suchen Erfrischung in den Bergen oder an der See. Auf den Autobahnen ist Hochbetrieb, ebenso an den Bahnhöfen und Flughäfen, die einen fahren oder fliegen ins Urlaubsglück, die anderen kehren zurück zu Arbeit und Pflicht. Es ist hoher Sommer in diesen Wochen der Ernte, und die Tage sind strahlend, und die Mittage golden. Aber wir sind im zweiten Halbjahr, allmählich dreht sich unsere Erde doch auf den Herbst zu. Wenn dieser Monat zu Ende geht und sein letztes Drittel beginnt, erinnert uns ein Bauernspruch vom 24. August: „Bartholomä – Herbst in der Näh‘!“ Lassen wir uns aber nicht entmutigen. Von heute, dem 1. August ab, währt unser Jahr noch 152 Tage, Zeit genug, Hoffnungen zu hegen und auf das große Glück zu hoffen. Denken Sie daran: Im August fallen die Sternschnuppen aus den Perseiden. Wer so einen Himmelsfunken sieht, darf sich bekanntlich etwas wünschen - und dieser Wunsch soll in Erfüllung gehen!