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Talpost Lambrecht
Ausgabe 32/2022
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 32

Der Laurentiustag am 10. August war ein wichtiger Lostag im Bauernkalender. Früher war es der Stichtag für das Ausbringen der Herbstsaat. Nach dem Heiligen wurde die Goldrute auch „Laurenzikräutel“ oder „Laurenzilorbeer“ genannt, dem man besondere Heilkräfte nachsagte. Die Goldrute haben schon die Germanen als Wundkraut verwendet, bis später die Heilkraft bei Beschwerden von Leber, Blase und Nieren bekannt wurde. Und um den Laurentiustag herum tauchen stets viele Sternschnuppen am Himmel auf. Dieser Erscheinung trägt die Bauernregel Rechnung. Im Volksmund werden die Sternschnuppen, die man in klaren Sommernächten beobachten kann, Laurentiustränen genannt.

Zahlreiche bäuerliche Wetterregeln beziehen sich auf den Laurentiustag am 10. August: „St. Lorenz mit heißem Hauch füllt dem Winter Fass und Schlauch“, „Um St. Lorenz Sonnenschein bedeutet ein Jahr mit gutem Wein“, „Ist Laurentius ohne Feuer, gibt’s ein kaltes Weinchen heuer“, „Ist der Lorenz gut und fein, wird es auch die Traube sein“, „St. Lorenz kommt in finstrer Nacht ganz sicher mit Sternschnuppenpracht“.

Der einzige kirchliche Festtag im August ist Mariä Himmelfahrt am 15. August, der auf dem Land mit Prozessionen gefeiert wird. Frauen und Mädchen binden Kräuterbuschen mit heilkräftigen Pflanzen und lassen sie in der Kirche weihen. Um Mariä Himmelfahrt herum sollen nämlich Kräuter und Blumen in der Natur am schönsten blühen und auch am heilkräftigsten sein. Mariä Himmelfahrt ist auch für die Gemeinde Esthal ein wichtiger Tag, denn immer am „Sonntag nach Mariä Himmelfahrt“ findet die Kerwe statt.

Vor 100 Jahren wurde das Deutschlandlied zur Nationalhymne. Die deutsche Nationalhymne entstammt der Feder eines Österreichers: Der Komponist Joseph Haydn widmete sie ursprünglich Kaiser Franz II. Im Jahr 1841 verwendete August Heinrich Hoffmann von Fallersleben die Melodie für sein „Lied der Deutschen“, das am 11. August 1922 von Reichspräsident Friedrich Ebert zur offiziellen Nationalhymne erklärt wurde. Wegen des nationalistischen Untertons wurde die erste Strophe („Deutschland, Deutschland über alles“) nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesungen. 1991 legten der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl ausdrücklich fest, dass nur die dritte Strophe („Einigkeit und Recht und Freiheit“) als deutsche Nationalhymne zu betrachten ist.

Der Linkshändertag am 13. August wurde von Dean R. Campbell, dem Gründer der Organisation Lefthanders International, ins Leben gerufen. Er soll auf die Interessen und Belange der Linkshänder aufmerksam machen und fand erstmals am 13. August 1976 statt. Bis in die 70er-Jahre wurden Linkshänder während der Schulzeit zum Benutzen der rechten Hand umerzogen. Auch heute sind Alltagsgegenstände wie Scheren und Musikinstrumente meist für die Benutzung von Rechtshändern ausgelegt. Für viele solcher Gegenstände gibt es allerdings auch Linkshänderversionen zu kaufen. An dem jährlichen Aktionstag finden spezielle Veranstaltungen statt, beispielsweise Sportturniere für Linkshänder.Der Spruch zum Schmunzeln: „Echte Bankgeheimnisse gibt es nur in Parkanlagen“.