Alle Sternschnuppenschwärme tragen den Namen des Bildes, aus dem sie herzukommen scheinen. Aber keine der bei uns zu beobachtenden funkelnden Fontänen erhielt eine so poetische Bezeichnung wie jene, die in diesen Tagen wieder am Nachthimmel auftauchen. Die Wissenschaftler kennen sie als Perseiden; im Volksmund aber heißen sie Laurentiustränen, weil sie um den Ehrentag des Heiligen herum den Höhepunkt ihrer Tätigkeit entfalten. Es handelt sich bei diesen Sternschnuppen der Augustnächte um den augenblicklich reichhaltigen Strom unserer nördlichen Hemisphäre. Nach ihrem Radianten, dem scheinbaren Herkunftsort im Bilde des Perseus, wurden die Meteoriten benannt. In Wirklichkeit verdanken sie ihr Dasein einem Kometen, dessen prosaischer Name „1862 III“ darauf hinweist, dass man ihn vor 161 Jahren entdeckte. Auf der Bahn jenes geschweiften Himmelskörpers also, der sich im August eines jeden Jahres mit unserer Erde schneidet, bewegen sich die oft winzigen Meteoriten noch immer. Und das himmlische Feuerwerk, das wir in diesen Nächten überall gratis erleben können, wird wohl auch noch nicht so bald wieder erlöschen. Wissenschaftler haben nämlich errechnet, dass die Breite dieses Sternschnuppenstromes immerhin 60 Millionen Kilometer beträgt. Während des ganzen Augustes können wir nach den Perseiden Ausschau halten, und wir werden dabei feststellen, dass dieser Sternschnuppenschwarm besonders viele helle Objekte aufweist.