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Talpost Lambrecht
Ausgabe 32/2023
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Gäßbock-Kerwe-Sonntag war ein regnerischer „Hundstag“

Ein farbenfroher Kerwe-Umzug zog sich trotz des trüben Wetters durch die Lambrechter Straßen und erfreute die Zuschauer am Straßenrand. Hier das Narrenschiff des Fasnachtskomitees „Die Lambrechter Gäsböck“.

Sie standen im Mittelpunkt der 572. Lambrechter Gäsbock-Kerwe, die Kerwejugend mit Kerweredner Markus Bialas, dem Kerwe-Ausgraber Niklas Brombacher und der Stadtspitze mit der Beigeordneten Tanja Bundenthal-Beck und Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller (obere Reihe).

Pfarrer Martin Groß und Gottesdiensthelfer Heiner Oppermann gestalteten zusammen mit dem Posaunenchor Hambach-Winzingen den ökumenischen Kerwe-Gottesdienst. Die beiden Geistlichen führten ein köstliches „Streitgespräch“ zwischen einer Kirchenbank und einer Festzeltbank in Mundart und Hochdeutsch.

Dieses Bild vom Festwagen des Vereins der Garten- und Blumenfreunde spricht Bände: Gut gegen den Regen geschützte Aktive auf dem Festwagen und den passenden Slogan dazu am Heck des Wagens: „Ist das Wetter noch so nass, immer hoch das Schobbeglas!“

572. Lambrechter Gäsbock-Kerwe trotz „durchwachsenem Wetter“ erfolgreich verlaufen – Kerweumzug unter dem Regenschirm

Die Lambrechter Gäsbock-Kerwe fällt alljährlich in die sogenannten „Hundstage“ zwischen dem 23. Juli und dem 24. August. Es sind nach den Wetterprognosen – oder waren - meist die heißesten Tage des Jahres und das Wetter hielt sich in den letzten Jahren immer an diese Tradition, an Lambrechter Kerwe brannte die Sonne vom Himmel, auch wenn es am Abend meist kühl wurde. An Regentage dachte in den letzten Jahren niemand. Doch in diesem Jahr sollte es anders kommen, die Großwetterlage war der Lambrechter Gäsbock-Kerwe nicht hold. Der Freitag als erster Kerwetag brachte noch angenehme Wärme ohne Regen, problemlos wurde die Kerwe bei Trockenheit ausgegraben, der Kerwebaum gestellt und das Fass Freibier angestochen, entsprechend wurde bis in die Nacht gefeiert. An drei Kerwetagen wurde musikalische Live-Unterhaltung geboten.

Kerwe-Gottesdienst in die Kirche verlegt

Der Samstag war zwar wolkenverhangen aber noch trocken, die Kerwegäste feierten gemütlich, doch bereits in der Nacht zum Sonntag drängten dunkle Regenwolken ins Tal, die ersten Regentropfen fielen ebenso wie die Temperaturen und als erste Maßnahme musste der Kerwegottesdienst vom „luftigen“ Festzelt am Sonntagmorgen in die ehem. Klosterkirche verlegt werden. Pfarrer Martin Groß für die prot. Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg und Heiner Opperman für die katholische Kirchengemeinde gestalteten in eindrucksvoller Weise in „Pälzisch“ und „Hochdeutsch“ einen interessanten Kewegottesdienst als Streitgespräch zwischen der Bedeutung einer Kirchenbank und einer Festzeltbank, was die Bänke unterscheidet aber schließlich auch vereint. Begleitet wurde der gut besuchte Gottesdienst durch den Posaunenchor Hambach-Winzingen.

Umzugsstart mit kräftigem Regenguss

Um die Mittagszeit des Sonntags hob sich die Wolkendecke, um kurz darauf pünktlich bei der Aufstellung des Kerweumzugs den Teilnehmern die erste gewaltige „Dusche“ zu verpassen. Die meisten der Teilnehmer des Umzuges waren vorbereitet mit Regenmänteln und transparenten Regenjacken, Schirme waren aufgespannt. Es waren aber auch Teilnehmer ohne Regenschutz unterwegs in der Hoffnung, dass die Regenschauer eine Pause einlegen und die Kleidung auf der Haut wieder trocknet. Auch der mitgeführte Geißbock, aus Gips modelliert, erlitt keinen Schaden, denn man hatte ihn vorsorglich mit einer Stretchfolie umhüllt.

Zahlreiche Zuschauer am Straßenrand trotzten Kälte und Regen

Zum Start des Kerweumzugs hatte Petrus weitgehend seine Schleusen geschlossen und nur leichte Schauer gingen nieder, die erwartungsvollen Zuschauer an den Straßen erfreuten sich an dem Festzug und beklatschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wenngleich die sonst übliche Gemütlichkeit unter den Zuschauern mit Schoppengläsern in den Händen und auf bereitgestellten Stühlen und Bänken sitzend, dem Regenwetter „geopfert“ werden musste. Dem Träger der Stadtfahne folgte traditionell die Kerwejugend in ihren weißen T-Shirts und mit Strohhüten auf den Köpfen, dahinter folgte das Kerwekomitee mit „Kerwe-Managerin“ Tanja Bundenthal-Beck, dem Kerweredner Markus Bialas und dem Stadtrat im Gefolge. Der Verkehrsverein wies symbolhaft mit modellierten Figuren auf die Traditionsveranstaltungen des Vereins um den Lambrechter Geißbock, das Eierpicken und den historischen Sommertag samt der Brunnenfeste hin. Nach dem BMW-Oldtimer des Motorsport-Clubs folgte der Verein der Garten- und Blumenfreunde mit einem blumengeschmückten Wagen und der Empfehlung: „Ist das Wetter noch so nass – immer hoch das Schoppeglas“! Die Feuerwehr mit ihrer Jugend und einem Motivwagen wies auf Unfälle hin mit der Empfehlung „Ast oder Baum – bitte zweimal schau’n“ und zum mitgeführten demolierten Auto hieß es: „Bei sowas – 112 – do kumme mer vorbei!“ Die Lambrechter Pfälzerwäldler waren natürlich mit einer Abordnung „zu Fuß“ unterwegs, es folgte die große Truppe des Fasnachtskomitees „Die Lambrechter Gäsböck“ mit Jugendlichen und Erwachsenengruppen. Die Jugend des TSV Lambrecht warb für den Fußballsport. Den Schlusspunkt setzten die Lindancer des TSV Lambrecht. Geschützt durch die Ordnungswagen der Feuerwehr und des DRK-Ortsverbandes zog sich der Lindwurm des Kerweumzuges durch die Lambrechter Straßen, wobei zeitweise die Hauptstraße gesperrt war.

Dank und Anerkennung

Ziel des Kerweumzuges war der Kerweplatz, wo sich anschließend der Umzug auflöste. Erwartungsvoll versammelten sich die Kerwegäste in den Zelten und vor der Treppe zum Haus der Vereine, auf denen die Kerwejugend Platz genommen hatte und Kerweredner Markus Bialas seine zünftige Kewerede hielt. (siehe eigenen Bericht). Zum Schluss des „offiziellen Teils“ der Lambrechter Gäßbock-Kerwe, bevor sich die Besucher dem gemütlichen Zusammensitzen widmeten und sich die Jugend an den gebotenen Unterhaltungsmöglichkeiten beteiligten, dankte die städtische Beigeordnete Tanja Bundenthal-Beck, verantwortliche Organisatorin der Kerwe, dem Kerweredner Markus Bialas, allen Teilnehmergruppen am Umzug, allen Helferinnen und Helfern, den Ausstellern, den Besuchern und auch den Bauhof-Mitarbeitern.