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Talpost Lambrecht
Ausgabe 32/2023
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Kerweredner brillierte mit Lob und Tadel

Ein Hoch auf die Lambrechter Gäsbock-Kerwe erklang aus den Kehlen der Offiziellen zusammen mit der Kerwejugend. In der obersten Reihe von links Stadtbeigeordnete Tanja Bundenthal-Beck, Niklas Brombacher, Kerweredner Markus Bialas und Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller.

Kerweredner Markus Bialas bei seinem engagierten Vortrag.

 

Lustiges und Aufregendes von Markus Bialas in Mundart gehalten und in Reime gefasst

Zum Auftakt seiner mit Spannung von vielen Gästen erwarteten Kerweredd erinnerte sich Markus Bialas an seinen Kerweredner-Vorgänger, der als „wandelndes Navigationsgerät“ und immer hilfsbereit bekannt sei, so auch aktuell beim Buchen einer Reise. Doch beim Telefonanruf bei seiner Tochter als Reisebüro-Fachkraft hat er die falsche Nummer und spricht mit einer fremden Frau gleichen Namens in einem fremden Reisebüro, worauf die Moral der Geschichte lautet: „De Peter is en Guder, löst so manches Problem, eignet sich awwer net als Telefonauskunft und Navigationssystem“. De „Beutelstäh“ gilt als Jungbrunne, „des is wohr, do wird mer schnell mol iwwer 100 Johr“ und dort gab es ein eigenes „Beutelstäh-Parfüm“ aus Wald, Streuobstwiese und frischem Gras, vermarktet unter dem Namen „vergammeltes Schaf“, denn „ohne Wasser denne Schafe es net gut geht“. Den idyllischen Sportplatzrasen hatte die „Wildsau für sich erkannt, was den Eric bringt außer Rand und Band“ und dieser legte sich auf die Lauer, doch er wurde den Tieren nicht habhaft, weder mit einer Treibjagd noch mit einem Zauberspruch.

Respekt sprach der Kerweredner den Gestaltern der Geißbock-Festspiele aus mit den Worten „was die Leit uff die Bäh henn gestellt war mehr als grandios, des Schauspiel absolut famos“. So erhob er sein Glas auf alle Schauspieler, Helfer, Organisatoren, Verkehrsverein, den Bauhof und alle anderen Beteiligten. Der Stand der „blauen Partei“ mit dem Vortrag für „Landwirte und den Weinbau“ im Pfälzerwald lasse Fragen offen und Markus Bialas empfahl: „Wer uff Wählerfang tut en Orte bereise, der sollte sich erscht mol mit Tate beweise!“ Auch Kinderspielplätze hatte sich der Kerweredner angeschaut. So sei endlich der Wasserspielplatz des Spielgeländes beim Gemeinschaftshaus in Betrieb gegangen, dafür gab es ein „Bauzaunrücke“ beim neuen Spielgelände im Schulhof und ein Rückbau eines Spielgerätes mit der Empfehlung: „Do muss die Stadt äfach mehr berate – und unterstütze solch gute Tate“! Mahnend erhob der Kerweredner den Finger zur Baustelle rund um die Klosterkirche mit den Pflastersteinen „Second Hand“ und so müsse man den Weihnachtsmarkt wegen „so äh paar Plaschterstäh“ verlegen. Dazu das Motto des Kerweredners: „Wer billich kaaft, kaaft meischt zwämol!“

Mit einem Sonderapplaus wurde die Feuerwehr bedacht: „Bei Unfälle, Hochwasser und wenn es brennt, unser Feierwehr kummt für viele Sache gerennt“. In diesen Dank schloss er alle Bürger ein, die für die Stadt hilfreich zupacken, sei es beim Brunnenschmücken, sei es in den Vereinen und beispielhaft galt der Dank den Betreuern des Bürgerbusses und den Ehrenamtlichen der Senioren-AG für ihren Einsatz bei der Pflege des Friedensweges. Mit reichem Beifall wurde seine Kerwerde bedacht und Markus Bialas schloss mit den Worten: „So ehr Leit, jetzt ist’s vorbei mit meiner Kerwerednerei. Hebt die Gläser und die Tasse, tun Eich liewe un net hasse!“ und er fügte hinzu: „Bleiwen sitze in dieser schönen Runde, ich winsch eich noch e paar schäne Stunde!“