Am Samstag steht ein wichtiger Lostermin im Kalender. Wenn auch der 10. August noch mitten im Sommer liegt, so ist man doch mancherorts auf dem Lande der Meinung, dass mit dem Tag des Heiligen Laurentius eigentlich schon die herbstliche Jahreszeit beginnt. Bestimmt aber seien nach diesem Termin keine gefährlichen Unwetter mehr zu befürchten. Vielleicht hängt dieser Glaube auch damit zusammen, dass man dem Heiligen Laurentius, der zu seinen Lebzeiten Erzdiakon des Papstes Sixtus II. war, Gewalt über Feuer und Blitz zuschreibt. Er wurde nämlich – so berichtet die Legende – nach langen Martern auf glühendem Rost getötet. Diesem Feuermartyrium schrieb man die Gewalt des Heiligen über Brände, auch über Brandwunden zu. Der Feuersegen nennt seinen Namen, und viele Berufe, die mit dem Feuer umgehen müssen, machten ihn zu ihrem Schutzpatron. In der Landwirtschaft spielt darüber hinaus der Wetterglaube zum 10. August eine große Rolle. Vor allem ist der Tag des Heiligen Laurentius wichtig zur Erkenntnis der Witterung des bevorstehenden Herbstes: „Ist’s an diesem Tage schön, ist ein guter Herbst vorauszuseh’n“ und ein anderer Spruch meint: „Auf Laurentius Sonnenschein – folgt gutes Jahr und guter Wein“. Nicht selten soll auch der Heilige eine Wetterwende mit sich bringen, und deshalb sagt man: „Sankt Laurenz hat das Wetter gebrochen“ und wenn es „am Laurentiustag regnet, gibt es schlechtes Schaf- und Bienenfutter“.