Am 10. August ist Laurentiustag – ein Datum, das in früheren Zeiten vielerorts als wichtiger Lostag galt. Obwohl dieser Tag noch mitten im Sommer liegt, glaubte man in früheren Zeiten, dass mit dem Fest des heiligen Laurentius der Herbst beginnt. Vor allem aber war man überzeugt, dass nach diesem Tag keine gefährlichen Unwetter mehr zu erwarten seien. Vielleicht liegt dieser Glaube auch in der Legende begründet: Laurentius war Erzdiakon des Papstes Sixtus II. und starb im Jahr 258 in Rom den Märtyrertod – der Überlieferung nach wurde er auf einem glühenden Eisenrost hingerichtet. Daraus leitet sich nicht nur seine Bedeutung als Schutzheiliger für alle Berufe ab, die mit Feuer zu tun haben – etwa Feuerwehrleute, Köche oder Schmiede –, sondern auch die Vorstellung, dass er Macht über Blitz und Brand habe. Sein Name wird im traditionellen Feuersegen genannt, und viele vertrauten auf seine Hilfe bei Brandwunden oder Gewitter.
In der Landwirtschaft spielte der Laurentiustag eine wichtige Rolle im bäuerlichen Wetterglauben. Zahlreiche Bauernregeln beschäftigen sich mit diesem Tag – etwa: „Ist’s an diesem Tage schön, ist ein guter Herbst vorauszuseh’n“ oder „Auf Laurentius Sonnenschein folgt gutes Jahr und guter Wein“. Auch eine plötzliche Wetterwende wurde oft mit diesem Datum in Verbindung gebracht: „Sankt Laurenz hat das Wetter gebrochen“. Und falls es regnet, so hieß es früher: „Dann gibt’s schlechtes Schaf- und Bienenfutter.“
Der Laurentiustag fällt auch mit einem besonderen Himmelsereignis zusammen: Rund um den 10. August erreicht der Meteorstrom der Perseiden seinen Höhepunkt. Die in klaren Nächten sichtbaren Sternschnuppen werden im Volksmund als „Laurentiustränen“ bezeichnet – ein himmlisches Bild für das irdische Leiden des Heiligen. Gleichzeitig sind sie bis heute Anlass, innezuhalten, in den Himmel zu blicken und sich etwas zu wünschen.