Vom ausbleibenden Regen spricht man in diesen Tagen und Wochen regelmäßig. Nicht nur Landwirte und Gartenbesitzer hätten ihn ganz gern zur Bewässerung ihrer Anlagen, die Bäche und Flüsse führen wenig Wasser, die Schiffe auf dem Rhein können nur zu einem Drittel beladen werden, Fähren müssen ihren Betrieb einstellen, doch wer in diesen Wochen Urlaub machen kann, der wünscht sich einen wolkenlos blauen Himmel. Und den haben uns die Hundstage in den letzten Wochen auch fast ausnahmslos gebracht. Es sieht auch gar nicht so aus, als ob sich das so schnell ändern würde, obwohl allgemeine Wassernot droht. An diesem Wochenende jedenfalls sollte es unter allen Umständen schön bleiben. Denn da haben wir wieder einen jener Lostermine, die düstere Prognosen aufwerten. Es ist der Ehrentag des Heiligen Sebaldus und man sagt von ihm: „Regnet es an Sankt Sebald, nahet teure Zeit sehr bald“. Und da wohl niemand darauf Wert legen dürfte, dass die Zeit noch teurer wird, ergibt sich verständlicherweise der Wunsch nach einem sonnigen 19. August. Sankt Sebaldus war übrigens einst ein frommer Pilger, der von jenseits der Donau vor etwa tausend Jahren in das Gebiet zwischen Regnitz und Pegnitz kam und da seine Einsiedlerklause aufschlug. Dort predigte er den Jägern und Fischern und als man ihn eines Tages tot auffand, begrub man ihn an der Stelle, wo heute die Sebalduskirche in Nürnberg steht. Sie ist jetzt die zweitgrößte und schönste der Stadt. Der Erzgießer Peter Vischer schuf darin mit dem Grabmal des Heiligen sein bekanntestes Werk.