Wenn die Sommersonne etwas tiefer steht und die Morgendämmerung schon einen Hauch von Herbst ahnen lässt, beginnt sie – die Zeit der Brombeeren. Wer jetzt durch Waldsäume, über Feldwege oder entlang von Hecken spaziert, kann die dunklen, fast schwarzen Früchte kaum übersehen. Zwischen den stacheligen Ranken hängen sie in dichten Trauben, glänzend im Licht und mit einem Duft, der sofort zum Pflücken einlädt.
Der erste Biss in eine reife Brombeere ist ein kleines Geschmackserlebnis: sonnensüß, mit einer feinen Säure, die erfrischt. Manche Früchte erinnern fast an süßen Rotwein, andere haben noch einen leicht herben Ton – ein Zeichen dafür, dass Mutter Natur keine Einheitsware produziert, sondern jede Beere ihren eigenen Charakter hat.
Brombeeren sind wahre Energiespender. Sie enthalten viel Vitamin C, zahlreiche Antioxidantien, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Damit sind sie nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden. In der Küche sind sie vielseitig: als Marmelade, Sirup, in Kuchen, auf Pfannkuchen, in Joghurt oder Quarkspeisen – oder sogar als herzhafte Beigabe zu Wildgerichten.
Die Saison beginnt je nach Wetterlage Ende Juli und zieht sich bis in den September hinein. Wer die reifsten Früchte ernten möchte, achtet darauf, dass sie sich leicht vom Stiel lösen und beim Probieren fast von selbst zerfallen. Dabei gilt: Geduld zahlt sich aus, denn die Beeren reifen nicht alle gleichzeitig. So lohnt sich der Blick an dieselbe Stelle auch noch Wochen später.