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Talpost Lambrecht
Ausgabe 33/2025
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25 Jahre Geißbockbrunnen – Ein Wahrzeichen feiert Jubiläum

Der Lambrechter Geisbock-Brunnen feiert 25 jähriges Jubiläum

Weihnachtlich geschmückt

2000 - Während des Geißbock-Tanzes der FKL-Juniorengarde wurde das Wasser im neuen Geißbock-Brunnen gestartet

2000 - Geißbock aus Bronze und in Natur: Der Geißbock-Brunnen auf dem Herzog-Otto-Platz wurde in Dienst gestellt

Lambrecht. (hk) Am 5. August 2000 wurde auf dem neu gestalteten Herzog-Otto-Platz der Geißbockbrunnen feierlich eingeweiht. Seitdem erinnert er an die über 600 Jahre alte, einzigartige Tradition der Geißbocklieferung nach Deidesheim – als Tribut für Wald- und Weiderechte. Mit dem Brunnen wurde dieser besonderen Verbindung ein dauerhaftes Denkmal gesetzt.

Die Entstehung des Brunnens geht auf eine Initiative der damaligen Stadtbürgermeisterin Erna Merkel zurück. Nach intensiven Diskussionen und mehreren Entwürfen einigte man sich – mit Unterstützung der Lambrechter Künstlerin Anneliese Welker-Stahel und durch die Vermittlung von Karl Heinz Himmler – auf den Entwurf des renommierten Künstlers Theo Rörig aus Hettenleidelheim.

Rörig verband in seiner Gestaltung Vergangenheit und Gegenwart. Für den Brunnen verwendete er überwiegend heimischen Buntsandstein als Verweis auf die ortsbildprägenden Sandsteinhäuser im Tal. Braut und Bräutigam sind scheren­schnittartig dargestellt und von einer Edelstahlsäule getrennt, die für die moderne Zeit in Lambrecht steht. Im Mittelpunkt befindet sich der in zwei Hälften dargestellte Geißbock – in Anlehnung an die bei der Versteigerung geforderten Attribute „gut gehört“ und „gut gebeutelt“. Sechs Schwalldüsen lassen Wasserstrahlen blütenartig zum Zentrum spritzen.

Finanziert wurde das Projekt durch eine beispielhafte Spendenaktion, bei der rund ein Drittel der Kosten aus der Bevölkerung zusammenkam. Ein weiterer großer Teil wurde durch Städtebaufördermittel gedeckt, sodass die Stadt nur einen geringen Eigenanteil tragen musste.

Zur feierlichen Indienststellung des Brunnens am Kerwesamstag, dem 5. August 2000, versammelte sich bei herrlichem Sonnenschein „halb Lambrecht“ auf dem Herzog-Otto-Platz. Während des Geißbock-Tanzes der Juniorengruppe des Fasnachtskomitees „Die Lambrechter Gäßböck“ unter musikalischer Begleitung von Josef B. Histing sprudelte erstmals Wasser aus den Düsen im Brunnen. Unter dem Beifall der zahlreich erschienenen Gäste aus nah und fern wurde der Brunnen offiziell in Dienst gestellt und zugleich die Namensgebung des Herzog-Otto-Platzes vollzogen – ein neues „Stück Lambrecht“ in attraktiver Lage war entstanden.

In seiner Ansprache würdigte Stadtbürgermeister Michael Stöhr die 600-jährige Tradition der Geißbocklieferungen nach Deidesheim, der man in der Vergangenheit nicht immer mit der heutigen Wertschätzung begegnet sei. „Heute sind wir uns der Bedeutung dieses außergewöhnlichen Herkommens bewusst, und es war wirklich an der Zeit, dieser wunderbaren und einzigartigen Tradition ein bleibendes Denkmal zu setzen“, so Stöhr. Er hob die Bedeutung des Brunnens als neues Wahrzeichen der Stadt hervor.

Neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern nahmen auch viele Ehrengäste an der Einweihung teil, darunter die Bundestagsabgeordneten Birgit Roth und Norbert Schindler, die Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Frey, Lutz Frisch und Klaus Jürgen Lais, der dritte Kreisbeigeordnete Peter Seelmann, Verbandsbürgermeister Herbert Bertram mit seinen Beigeordneten Hans Seiberth und Hans-Werner Rey sowie Mitarbeitende der Bauabteilung, eine Delegation aus der Geißbock-Partnerstadt Deidesheim mit Bürgermeister Stefan Gillich, Auktionator Werner Leim und Viehhofmeister Arno Wittmann. Auch Vertreter der Stadtwerke, der GSW und der Stadtplanung waren anwesend, ebenso das jüngste Brautpaar des Jahres 2000 Iris und Roland Scholl sowie 16 ehemalige Geißbockpaare. Musikalisch umrahmte die Stadtkapelle Lambrecht die Feier, für den Sektausschank sorgte der Verkehrsverein.

Seit seiner Einweihung ist der Geißbockbrunnen zu einem festen Bestandteil des Stadtbildes und einem beliebten Wahrzeichen geworden. An Weihnachten und Ostern wird er durch Freiwillige liebevoll geschmückt. Auch 25 Jahre später erfreut sich das kunstvolle Werk großer Wertschätzung – als Symbol für Zusammenhalt, Tradition und die besondere Geschichte Lambrechts.