Seit jeher ist der Ehrentag des Heiligen Bartholomäus am 24. August ein wichtiger Lostermin des Monats. Denn „wie Bartholomä sich hält, ist der ganze Herbst bestellt“. Eine andere Bauernweisheit verkündet: „Bartholomäus hat’s Wetter parat für den Herbst bis zur Saat“. Selbst wenn es an seinem Gedenktag regnen sollte, wird der Bauer nicht allzu böse darüber sein, denn „regnet’s St. Barthel auf den Hut, geraten die Kartoffeln gut“. Der Winzer freilich kann sich mit einem Guss an diesem Tag nicht einverstanden erklären, heißt es doch: „Regen an St. Bartholomä tut den Reben furchtbar weh!“ Viele Sprüche um den Bartholomäustag erinnern daran, dass der Sommer zu Ende geht. Einer der bekanntesten lautet: „Bartholomä - Herbst in der Näh!“ Und sehr anschaulich sagt man: „An St. Bartholomäus geht man im Sommer in die Kirche und im Herbst wieder heraus“. Auch mit dem Baden soll es nun bald vorbei sein, denn „Bartholomä schüttet kaltes Wasser in den See“. Besonders achtet man in diesen Tagen auf die Zugvögel, denn „bleiben die Störche nach Bartholomä, kommt ein Winter, der tut nicht weh“, oder „wenn die Störche zeitig reisen, kommt ein Winter wie von Eisen“.
Der Bauer hat nun seine Ernte glücklich eingefahren, und darum sagt man: „Sankt Bartho kennet niemals Not, der Bauer backt schon neues Brot“. In den Hopfengegenden spricht man davon, dass „der Bartelmann dem Hopfen Dolden anhängt“. Und mancherorts geht man am 24. August nicht auf die Krautfelder, um den Barthel nicht zu verscheuchen, der an seinem Ehrentage dort die Häupter setzen soll … Fleischer und Gerber, Drescher und Hirten wählten Sankt Bartholomäus zu ihrem Schutzpatron; zu seinem Ehrentag kommen von überall her die Schäfer zu ihrem berühmten Schäferlauf von Markgröningen zusammen. In der Pfalz sagt man grimmig: Dem werd ich’s schon zeigen, wo „de Barthel de Moscht holt!“