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Talpost Lambrecht
Ausgabe 34/2023
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Altstadtcharakter erhalten oder Parkplatz bauen?

Die Wallonenstraße bot einst ein Bild einer harmonischen Bebauung mit stattlichen Häusern, im Vordergrund rechts das Zunfthaus, dessen Fassade in der Vergangenheit verputzt war.

Die Wallonenstraße heute, vom gleichen Standort aus gesehen. Links die Baulücke, die als unbefestigter Parkplatz genutzt wird, nachdem Häuser abgerissen wurden.

 

Stadtrat wird es sich in der Lücken-Bebauung der Wallonenstraße nicht leicht machen

Der Investor der Baulücke in der Wallonenstraße – nun Wallonenplatz genannt – hat sich zurückgezogen, der Bauplatz ist wieder Eigentum der Stadt. Die Stadt steht mit einer möglichen Bebauung des Platzes wieder am Anfang wie bereits vor Jahren. Der Bauausschuss ist das einzige Gremium, das sich aktuell mit der augenblicklichen Situation öffentlich befasste. Es wurde mitgeteilt, dass sich momentan kein neuer Investor finden lässt angesichts gestiegener Baukosten und Zinsen. Als Konsequenz wurde im Bauausschuss von der Beigeordneten ebenso wie vom Stadtbürgermeister und anderen Ausschussmitgliedern empfohlen, einen Parkplatz mit entsprechender Begrünung hier anzulegen, zumal auch Parkraum benötigt werde, der durch eine Wohnbebauung trotz Tiefgarage nicht geschaffen werden könne.

Der Vorschlag, einen befestigten Parkplatz anstelle der Wohnbebauung hier anzulegen ist naheliegend, er wurde jedoch im Bauausschuss mit großer Mehrheit bei 7:3 Stimmen abgelehnt. Dieses Abstimmungsergebnis fließt in die Zuständigkeit des Stadtrates ein, der letztendlich entscheiden muss. Sicherlich wird auch die Gestaltung des Stadtbildes in die Entscheidung einfließen müssen. Unsere beiden Fotos zeigen das Stadtbild der einstigen von selbständigen Tuchmachern bewohnten „Wallonenstraße“. Zur Zeit der Zünfte standen in den Häusern im Erdgeschoß meist die Webstühle, im Obergeschoss waren die Wohnungen, außenliegende Treppen auf beiden Straßenseiten (wie heute noch vor dem Zunfthaus) führten zu den Hauseingängen. Entsprechend ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wurde die stadtbildprägende Straße die „Große Gasse“ genannt. Das zweite Bild zeigt die momentane Situation vom gleichen Standort aus mit der Baulücke.