Man will es zwar nicht so recht wahrhaben, aber dennoch muss man sich damit abfinden, dass es langsam Herbst werden will. Der Heilige Bartholomäus, dessen Name am Samstag im Kalender steht, will uns jedenfalls auf seine Ankunft vorbereiten. Denn man sagt, dass der Festtag dieses Apostels schon der eigentliche Herbstbeginn sei, und dass es in hohen Gebirgslagen jetzt bereits wieder schneien könnte... Nun, davon wollen wir freilich zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts hören. Bestimmt aber ist der Bartholomäustag ein wichtiger Lostermin für die Witterung, heißt es doch in den Wetterregeln: „Das ganze Jahr ist so bestellt, wie Barthel sich hält.“ Auch brauche man nun keine Furcht mehr vor Gewittern zu haben, denn die „Wetter gehen jetzt heim“. Mit ihnen treten die Störche ihre alljährliche große Reise an und vielerorts beginnt man bereits mit der Mast der Speckschweine. Allerlei Bräuche knüpfen sich an diesen Tag, die vor allem deutlich den Übergang zum Herbst versinnbildlichen. Die Ernte soll jetzt beendet sein. Wehe dem Hafer, der noch auf den Feldern steht, denn „Sankt Barthel kommt dazwischen und knickt ihn um“. Freilich soll man an diesem 24. August nicht ackern, weil man sich dabei nach einem alten Aberglauben sehr leicht einen Unfall zuziehen kann. Dieses und andere Arbeitsverbote weisen darauf hin, dass der Bartholomäustag einst ein hoher Feiertag gewesen ist.
Die Legende berichtet von dem frommen Prediger der Lehren des Heilandes, dass er einst auf einer Reise durch Armenien von den Ungläubigen ergriffen und getötet wurde. Schlachter, Schäfer und Fischer wählten ihn zu ihrem Schutzpatron, auch die Drescher, deren Arbeit auf der Tenne er segnen sollte.