Das historische Gebäude aus dem Jahre 1902 der ehemaligen Bäckerei Osterheld, später Bäckerei Glöckner und dann als Modegeschäft und Elektrohandlung genutzt, wird als Wohngebäude umgestaltet. Die Aufnahme erfolgte vor dem Einbau der neuen Fenster.
Der Zugang zum früheren Bäckerladen ist gekennzeichnet durch ein reich gerahmtes spitzbogiges Türblatt
Nach den Vorschriften des Denkmalschutzes werden durch die heimische Fachfirma Schreinerei Fuder GmbH aus Weidenthal stilgerecht neue Fester und Türen in das historische Gebäude eingebaut.
Lambrecht. (ve) Der Stadtrat Lambrecht hatte sich mit der Nutzungsänderung der ehemaligen Bäckerei Glöckner zu beschäftigen. Bei der ehemaligen Bäckerei handelt es sich um ein historisches Gebäude, das in „Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz“ erfasst ist: 1902 erbaut für den Bäckermeister Valentin Osterheld als Wohnhaus und Bäckereibetrieb. Zweigeschossiges, die Ecke zur Rudolf-Breitscheid-Straße beherrschendes Wohn- und Geschäftshaus. Backsteinfassaden mit Architekturteilen aus Sandstein. Der Zugang zum Bäckerladen erfolgt durch ein reich gerahmtes spitzbogiges Türblatt. An der längeren Seitenfront Flacherker mit übergiebeltem Zwerchhaus. Satteldach und Schleppgauben der Erbauungszeit. In der mit Brüstungen und Verdachungen aufwendig durchgebildeten Fensterarchitektur mischen sich Renaissance- und Barockelemente mit Formen der späten Gotik.
Letzter Bäckermeister und Eigentümer des Hauses war Bäckermeister Alex Glöckner. Nach altersbedingter Aufgabe seiner Bäckerei war der Laden von einer Mode-Boutique und einem Elektrobetrieb genutzt worden. In den letzten Jahren stand das Gebäude bis auf eine Wohnung im Obergeschoss leer und das Haus wurde nun verkauft. Der neue Besitzer hat in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Bad Dürkheim neue Fenster und Türen bei der Schreinerei Fuder in Weidenthal in Auftrag gegeben, die mittlerweile zu einem Großteil auch eingebaut sind. Geschäftsführer Bernd Fuder von der Schreinerei Fuder GmbH hatte in seiner Schreinerei nach Abbildungen und historischen Fotos des Gebäudes den denkmalgerechten Nachbau der Türen und Fenster ermöglicht. Nach Vorschrift wurde bei den Fenstern der Schallschutz beachtet und wurde gefördert durch den Landesbetrieb Mobilität. Der Nachbau der Fenster und Türen erfolgte nach den „Richtlinien zum Nachbau denkmalgeschützter Fenster und Türen“. Zu beachten waren dabei die Profilierungen, Ornamente und Sprossen der Fenster an den beiden Schmuckfassaden des Gebäudes. Der Sicht abgewandte Fenster und Türen konnten in „reduzierter“ Form hergestellt werden. Die Fenster und Türen wurden in einem passenden Braunton aus PEFC-zertifiziertem Meranti-Holz gefertigt. Bis Ende des Jahres sollen sämtliche Türen und Fenster eingebaut sein.
Der Stadtrat Lambrecht hat seine Zustimmung zu den beantragten Nutzungsänderungen von Gebäuden erteilt. Die ehemalige Bäckerei in der Hauptstraße wird künftig als Wohneinheit genutzt. Es lag dem Stadtrat keine Prüfung vor, ob die Wohnung über ausreichende PKW-Stellplätze verfügt. Bei einer Enthaltung wurde die Zustimmung zur Nutzungsänderung erteilt. Weiter wird eine Garage in der Appelgasse in einen Verkaufs/Lagerraum künftig für einen Onlinehandel genutzt. Der Stadtrat stellte fest, dass eine Prüfung der erforderlichen Stellplätze nicht erfolgte. Die Zustimmung zu dieser Nutzungsänderung wurde bei vier Enthaltungen erteilt. In allen Fällen zu den Nutzungsänderungen entscheidet letztendlich die Kreisverwaltung.