Der Lambrechter Perlschnurbaum beeindruckt
Die Blütenpracht aus nächster Nähe
Lambrecht. (hk) Wer in diesen Tagen den Friedhof in der Marktstraße betritt, wird gleich nach wenigen Schritten von einem wahren Naturwunder empfangen: Ein mächtiger, in voller Blüte stehender japanischer Perlschnurbaum, auch Sophora genannt, zieht die Blicke auf sich und sorgt für Staunen.
Am Ende einer Freifläche auf der linken Seite ragt der imposante Baum in den Himmel – ein japanischer Perlschnurbaum (Sophora japonica L.), auch „Schnurbaum“ genannt, aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Seine ursprüngliche Heimat liegt in China und Korea, später wurde er auch in Japan kultiviert.
Der Perlschnurbaum ist nicht nur ein Zierdebaum, sondern auch ein wichtiger Spätblüher für Insekten. Seine gelblich-weißen Schmetterlingsblüten, bis zu 30 Zentimeter lang, hängen in verzweigten Trauben von den Ästen und bieten eine wertvolle Nahrungsquelle, wenn andere Bäume längst verblüht sind. In diesen Tagen summt und brummt es in seiner Krone ununterbrochen – unzählige Bienen, Hummeln und andere Insekten tummeln sich im Blütenmeer. Zudem gilt er als besonders hitze- und trockenheitsverträglich – Eigenschaften, die ihn in Zeiten des Klimawandels zunehmend interessant machen.
Das Lambrechter Exemplar beeindruckt durch seine Größe: Über 25 Meter Höhe, eine ausladende Krone von mehr als 20 Metern Umfang und ein mächtiger Stamm, der aufgrund des Alters bereits stabilisiert werden musste. Solch ein prächtiger Baum ist in der Region eine Seltenheit.
Wie und wann dieser exotische Baum den Weg nach Lambrecht fand, liegt im Dunkeln. Selbst ältere Bürger der Stadt wissen nicht mehr, wer ihn einst gepflanzt hat. Klar ist nur: Er ist heute ein stolzes Wahrzeichen des Friedhofs und in diesen Sommertagen ein beeindruckender Beweis dafür, welche Schönheit sich manchmal an unerwarteten Orten findet.