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Talpost Lambrecht
Ausgabe 35/2023
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 35

Am morgigen Freitag steht „September“ im Kalender. Herbstmond, aber auch Saumonat wurde der September früher genannt, denn jetzt begann die Wildschweinjagd. Kaum war die Ernte eingefahren, musste der Bauer schon wieder ans Säen denken. Auf den Feldern wurde der Winterroggen ausgesät, eine Arbeit, die bis Michaeli (29. September) abgeschlossen sein sollte. Auf den Wiesen wurde das zweite Heu, das Grummet, gemäht und in die Scheune gebracht.

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Im römischen Kalender war der September der siebte Monat. Daher wurde er nach der lateinischen Zahl Sieben – septem – benannt. In unserem Kalender steht der September an neunter Stelle.

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Am 1. September wird sowohl Aegidius als auch Verena gedacht: „Willst du Korn im Überfluss, sä es um Aegidius; wenn du’s säst ins freie Land vor und nach des Neumonds Stand, wächst kein Unkraut und kein Brand“, „Ist auf Aegidi Sonnenschein, so gibt es vielen guten Wein“, „Ist Aegid ein heller Tag, ich dir schönen Herbst ansag“, „Kommt Verena mit dem Krüglein an, zeigt einen nassen Herbst dies an“, „Ist St. Verena ein heitrer Tag, ein guter Herbst stets folgen mag“.

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Im Bauernkalender war der Ägidiustag (1. September) ein Lostag, der die Wetteraussichten für den ganzen Herbst zeigen sollte. „Ist’s um Ägidi rein, wird’s so bis Michaeli sein“. Schönes Wetter soll sich demnach bis Ende des Monats, zum Michaelistag, halten.

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Anfang September kann eine Blumenwiese zum zweiten Mal gemäht werden. Erster Schnitttermin für die naturnahe Alternative zum klassischen Rasen war im Juli.

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Lambrecht ist reich an historischen Laufbrunnen und alljährlich veranstaltet der Verkehrsverein ein Brunnenfest, das jeweils an einem anderen Brunnen gefeiert wird. In diesem Jahr steht der Luhrbachbrunnen am Scheitelpunkt der östlichen und der westlichen Luhrbachstraße im Mittelpunkt. Am Samstag findet beim Brunnen ein kleiner Sektumtrunk statt, am Sonntag wird auf dem Parkplatz vor dem Haus des Verkehrsvereins in der Färberstraße gefeiert. Vor dem Fest wird der Brunnen gesäubert und „aufgehübscht“.

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Der Spruch zum Schmunzeln: „Lieber ein kräftiger … als ein armer Schlucker!“