Das Brunnenfest 2022 war dem Grevenhausen-Brunnen gewidmet, der in gemeinsamer Arbeit von Angehörigen des Verkehrsvereins und des städtischen Bauhofes restauriert worden war.
Verkehrsvereins-Vorsitzender Hans-Joachim Hinrichs überreichte ein Schild mit der Abbildung des Grevenhausen-Brunnens und dem Gedicht „Die alten Brunne“ von Elisabeth Schneckenburger an Wolfgang Mildner (rechts), der einen „Weg der Gedichte“ durch die Bohnenäcker beschildert.
Gemütlich bei guter Bewirtung wurde beim Verkehrsverein Lambrecht das Brunnenfest 2022 gefeiert.
(ve) Es ist zu einer liebgewonnenen Tradition des Verkehrsvereins Lambrecht geworden, alljährlich am ersten September-Wochenende ein Brunnenfest zu feiern, um auf die Bedeutung und den Erhalt der Lambrechter Laufbrunnen hinzuweisen. Gleichzeitig bietet ein solches Fest Anlass, den jeweiligen Brunnen, dem das Fest gewidmet ist, zu restaurieren. Nach zweijähriger Corona-Unterbrechung galt das diesjährige Brunnenfest dem zentral gelegenen Grevenhausen-Brunnen auf dem Friedrich-Ebert-Platz. Das Brunnenfest war aufgeteilt auf die Festeröffnung am Samstagabend direkt am Brunnen, verbunden mit einer würdigenden geschichtlichen Darstellung des Brunnens und dem tags darauffolgenden Fest, einem gemütlichen Beisammensein bei guter Verköstigung am Haus des Verkehrsvereins in der Färberstraße.
Nach dem Abklingen der Regenschauer begrüßte am Samstagabend Verkehrsvereins-Vorsitzender Hans-Joachim Hinrichs die Gäste, die zur Feierstunde zum Grevenhausen-Brunnen gekommen waren. Er bezog sich bei seinen Ausführungen weitgehend auf einen Vortrag von Gerald Lehmann, den dieser beim Brunnenfest 2013 gehalten hatte. Mit einem Glas Sekt wurde auf den Grevenhausen-Brunnen angestoßen. Der Grevenhausen-Brunnen ist Teil des schönen Ensembles, mit der von einem Balkon gekrönten Treppe, Platane und Treppenaufgang in den Schulhof an der Südseite des „Hauses der Vereine“, dem früheren Schulhaus. Dieses war im Jahre 1842 vor 180 Jahren erbaut worden und war nach der Brückensanierung über den Speyerbach das zweite gemeinsame Projekt der beiden 1839 vereinten, davor selbstständigen Dörfer St. Lambrecht und Grevenhausen. Erst einstöckig errichtet, erhielt der Schulhaus-Sandsteinbau 1910 ein weiteres Stockwerk. Als 1934/35 das Spritzenhaus angebaut wurde und 1936 die Südfassade des Schulhaues eine Neugestaltung erfuhr, wurde der Grevenhausen-Brunnen integriert. Allerdings trug er diesen Namen nicht von Anfang an, sondern wurde erst 1983 vom Verkehrsverein auf diesen Namen getauft, um so an den ehemals selbstständigen Ort Grevenhausen zu erinnern.
Mit seinem schön gefertigten Brunnentrog und seiner insgesamt rund geformten Ausführung seiner Umrandung, der Ecken sowie der Flächen ist der Brunnen heute ein Blickfang des Friedrich-Ebert-Platzes. Ehemals verfügte der Grevenhausen-Brunnen über ein einzigartiges kupfernes Brunnenmal, das leider dem Vandalismus zum Opfer fiel. Zum Brunnenfest 2001 hatte Freddy Lendle ein neues Brunnenmaul spendiert, das leider erneut beschädigt und demontiert werden musste. Zum Brunnenfest 2013 hatte Klaus Nowotny den neuen aktuellen Brunnenauslauf gestaltet.
Vorsitzender Hans-Joachim Hinrichs wies darauf hin, dass Vereinsmitglieder zusammen mit Bauhof-Mitarbeitern den Grevenhausen-Brunnen zu seinem Fest gesäubert und saniert haben. Verantwortlich sei jedoch die Stadt als Eigentümer der Brunnen, die sich darüber freut, wenn Brunnen-Paten die Pflege übernehmen. So habe die örtliche CDU in der Person von Silvia Zillich die Patenschaft für den Grevenhausen- und den Boweree-Brunnen übernommen, weitere städtische Brunnen würden durch die Familien Greif, Schwarz, Muck und Frey gepflegt werden. Nach dem Motto „Unsere Stadt soll schöner werden“ würde sich die Stadt Lambrecht sicher über weitere Brunnen-Paten freuen, führte Hans-Joachim Hinrichs aus.
Wolfgang Mildner, Mitgestalter der Streuobstwiese „Bohnenäcker“ und Lambrechter „Brunnenkenner“ hatte angeregt, einen „Weg der Gedichte“ durch die Bohnenäcker anzulegen. Zum Auftakt hatte der Verkehrsverein ein Schild mit der Abbildung des Grevenhausen-Brunnens, ergänzt durch das Gedicht „Die alte Brunne“ der Lambrechter Heimatdichterin Elisabeth Schneckenburger anfertigen lassen, das einen Platz am künftigen „Weg der Gedichte“ erhalten wird.
Auf dem Parkplatz vor dem Haus des Verkehrsvereins in der Färberstraße fand das Brunnenfest am Sonntag seine Fortsetzung. Schnell waren um die Mittagszeit die Plätze besetzt, zusätzlich mussten Tische und Bänke aufgebaut werden. Vorbildlich wurden die Gäste bedient mit den „Gäßbock-Burgern“ als Spezialität und der „Grumbeersupp“ mit Dampfnudeln. Nach einer sich anschließenden gemütlichen Kaffeetafel klang das Fest gegen Abend gemütlichaus.