Titel Logo
Talpost Lambrecht
Ausgabe 36/2023
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Schwerster Luftangriff der Geschichte

Ein Bomber des Typs Avro Lancaster - Solch ein Flugzeug stürzte bei Schwabenbach ab.

Der Himmel über Mannheim und Ludwigshafen in der Nacht vom 05. auf den 06. September 1943 - Über 80 Flakscheinwerfer leuchten den Himmel aus.

Britische 4 lbs (1,7 kg) Stabbrandbomben. Über 400.000 Bomben dieser Art wurden allein in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1943 über den beiden Industriestädten abgeworfen.

Luftangriff auf Mannheim und Ludwigshafen jährt sich zum 80. Mal – Feindliche Bomber über dem Lambrechter und Elmsteiner Tal abgestürzt

(aw) In der Nacht vom 5. auf den 6. September 1943 erlebten die beiden Städte Mannheim und Ludwigshafen den schwersten Luftangriff ihrer Geschichte. Über Mannheim wurden in dieser Nacht von 605 britischen Bombern 150 Luftminen, 2.000 Spreng-, 350.000 Stabbrand- und 5.000 Phosphorbomben abgeworfen. Ludwigshafen erreichte kein milderes Schicksal. Die britische Royal Air Force warf 357 Spreng- und 77.250 Brandbomben ab. 127 Menschen starben, 568 wurden verletzt. Zudem wurden rund 55.000 Personen in dieser grausamen Nacht obdachlos. Doch die britische Luftwaffe erlitt ebenfalls Verluste. Die deutsche Flugabwehr und Nachtjäger schossen über dem Reichsgebiet 34 feindliche Bomber ab. Vier dieser Bomber stürzten auch im Elmsteiner und Lambrechter Tal ab. Ein Bombenflugzeug des Typs „Halifax“ wurde von einem deutschen Nachtjäger angegriffen und explodierte über Erfenstein. Nur eines der sieben Besatzungsmitglieder überlebte. Ein weiteres Flugzeug des gleichen Typs ging bei Appenthal nieder. Vier der sieben an Bord befindlichen Personen starben den Fliegertod. Der dritte Bomber, Typ „Lancaster“, stürzte nahe Schwabenbach ab, wobei alle sieben Soldaten ihr Leben verloren. Das letzte in dieser Nacht in unserer Gegend abgestürzte britische Flugzeug ging am „Schwalbeneck“ bei Lindenberg nieder, wobei vier der sieben Flieger nicht überlebten.

Seit 2020 recherchiert die seit 1989 bestehende „Arbeitsgruppe Vermisstenforschung“ unter Federführung des Heltersbergers Uwe Benkel nach diesen und weiteren Flugzeugabstürzen in unserer Region. Das in unserer Verbandsgemeinde zuständige Mitglied dieser Arbeitsgruppe ist der 15-Jährige Alexander Winkelmann aus Lambrecht. Bürger, welche Informationen zu diesen, oder weiteren Abstürzen in der Nähe besitzen, mögen sich unter folgender E-Mail an Alexander Winkelmann wenden: winkelmann.ag-vermisstenforschung@gmx.de