Herbstmond aber auch Saumonat wurde der September früher genannt, denn jetzt begann die Wildschweinjagd. Kaum war die Ernte eingefahren, musste der Bauer schon wieder ans Säen denken. Auf den Feldern wurde der Winterroggen ausgesät, eine Arbeit, die bis Michaeli (29. September) abgeschlossen sein sollte. Auf den Wiesen wurde das zweite Heu, das Grummet, gemäht und in die Scheune gebracht. Im Bauerngarten konnten Spätkartoffeln und -karotten, Lauch, Herbstkohl, Bohnen und Kürbisse geerntet werden.
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Der September ist reich an bäuerlichen Wetterregeln: „Septemberwetter warm und klar verheißt ein gutes nächstes Jahr“, „Ist der September lind, ist der Winter ein Kind“, „Wenn der September noch donnern kann, setzen die Bäume viele Blüten an“, „Septemberregen ist für Saat und Vieh gelegen“, „Nie hat der September zu braten vermocht, was ein ungünstiger August nicht gekocht“, „Wenn im September viel Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen“, „Schaffst du im Herbst nicht in Speicher und Keller, guckst du im Winter in leere Teller“, „Fällt das Laub zu bald, wird der Herbst nicht alt“, „Warme Nächte bringen Herrenwein – bei kalten Nächten wird er sauer sein“, „Durch des Septembers bunten Blick schaut noch einmal der Mai zurück“.
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Die friedliche Revolution: Am Montag, dem 4. September 1989, demonstrierten im Anschluss an eines der traditionellen Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche erstmals rund 1.000 Menschen für Reisefreiheit und grundlegende Menschenrechte. Die Proteste, die fortan jeden Montag in Leipzig stattfanden, waren Vorbild für Demonstrationen in anderen Städten der DDR.
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Der 5. September wurde zum Weltkopfschmerztag ausgerufen. Es hämmert, es drückt, es pocht. Kopfschmerzen zählen zu den weltweit häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung plagt sich regelmäßig mit diesen Beschwerden, rund acht Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Migräne. Darauf will der Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe mit dem Weltkopfschmerztag aufmerksam machen – jedes Jahr am 5. September.
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Vor 25 Jahren bestätigte das Bundesverfassungsgericht die Einziehung von Rundfunkgebühren. Diese Entscheidung nahm vielen Bürgern die Hoffnung, den Rundfunkgebühren entkommen zu können: Am 6. September 1999 beschloss das Bundesverfassungsgericht eine entsprechende Verfassungsbeschwerde abzulehnen. Eine Hotelbesitzerin hatte versucht zu erwirken, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dafür Sorge zu tragen haben, dass deren Sendungen über die Fernsehgeräte in den Hotelzimmern nicht angeschaut werden können. Das Verfassungsgericht lehnte dies ab und bestätigte die bisher gültige Regelung: Weiterhin blieben die Rundfunkgebühren an das Bereithalten eines Empfangsgeräts gebunden, die individuelle Nutzung wurde nicht berücksichtigt. Diese Regelung blieb bestehen, bis 2013 die Rundfunkgebühren vom Rundfunkbeitrag abgelöst wurden.
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Als der Portugiese Armando Rodrigues de Sá am 10. September 1964 mit dem Zug am Kölner Bahnhof ankam, wurde er von einer Masse von Journalisten überrascht: Er war vor 60 Jahren der millionste „Gastarbeiter“ in Deutschland. Zwischen 1955 und 1973 kamen rund zweieinhalb Millionen Menschen aus Ländern wie Italien, Griechenland oder der Türkei in die Bundesrepublik, um hier zu arbeiten.
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Tip: Ein ausgefranster Schnürsenkel ist hässlich und lässt sich außerdem nur sehr schwer durch die Schuhösen ziehen. Tauchen Sie die zusammengezwirbelten Enden in etwas farblosen Nagellack. Nach dem Trocknen sehen die Senkel wieder ordentlich und sauber aus.
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Der Spruch zum Schmunzeln: „Die Ehe ist die Hauptursache aller Scheidungen“.