Lindenberger Kerwe ist ausgegraben - Am Kerwe-Grab Joshua Litfin, Leon Herrmann, Lia Baumann, Andreas Knoll und die Line-Dance-Gruppe des TSV Lambrecht
Traditioneller Faßanstich durch Ortsbürgermeister Carsten Kus
Live-Band „Good Times“
Geselliges Beisammensein auf der Lindenberger Kerwe
Buntes Kerwetreiben
Tolle Stimmung mitgebracht: Musikverein Esthal unter der Leitung von Stephanie Bahm
Voller Kerweplatz
Kerwerede von Andreas Knoll
Die Kerwe wird zum Grab getragen
Klagegeheul: Linedance-Gruppe in tiefer Trauer
Am Kerwegrab: Leon Herrmann, Lia Baumann und Carsten Kus
Snake River Blues Band
Lindenberg. (ck) Von Freitag, den 29. August bis Montag, den 1. September, stand das gesamte Dorf Lindenberg wieder im Zeichen der Kerwe. Das traditionsreiche Fest, das von den beteiligten Vereinen organisiert wird, ist das größte Ereignis des Jahres im Dorf. Auch in diesem Jahr hatte sich das Kerwekomitee mit großem Engagement darum bemüht, ein unvergessliches Erlebnis für die Bewohner und Gäste zu schaffen.
Fröhlicher Auftakt zur Lindenberger Kerwe – Regen kann gute Laune nicht trüben
Punkt 17 Uhr fiel am Freitagabend der Startschuss zur diesjährigen Lindenberger Kerwe – und zahlreiche Gäste ob groß oder klein strömten in den Ortskern, um gemeinsam zu feiern. Schon beim Eintreffen verteilte sich das Publikum auf die bunten Attraktionen: Der Kinderflieger drehte seine Runden, beim Entenangeln und Pfeilwerfen war Geschick gefragt, und für den süßen Hunger lockten Zuckerwagen und Crêpes, während es an den Essenständen nach kulinarischen Köstlichkeiten duftete.
Ein Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten: Um 18 Uhr zogen die Kerwebuben und -mädchen - Joshua Litfin, Leon Herrmann, Lia Baumann - mit Kerweredner Andreas Knoll und einer großen Schar Neugieriger zum Kerwegrab. Dort wurde die Kerwe feierlich „ausgegraben“. Standesgemäß gab es von der Feuerwehr Stärkung in Form von „Feuerwasser“, bevor der fröhliche Tross geschlossen zurück auf den Kerweplatz marschierte. Mit kräftigem Schlachtruf eröffneten die Kerwebuben und -mädchen offiziell die Festtage – und genau in diesem Moment öffnete auch der Himmel seine Schleusen.
Wie aus Eimern goss es auf die Besucher herab, doch die Stimmung blieb ungetrübt. Rasch drängten sich alle ins große Zelt, wo man trocken ausharren durfte. Der Regen erwies sich aber nur als kurzer Spuk: Gegen 19 Uhr war es bereits wieder trocken, und Bürgermeister Carsten Kus stach traditionell das erste Fass an. Unter Applaus floss das frischgezapfte Bier in die Gläser, wenn auch etwas schäumend und wurde kostenlos an die Gäste ausgeschenkt – ein Höhepunkt, der jedes Jahr aufs Neue für Begeisterung sorgt und dieses Jahr blieb die Bürgermeisterkleidung sogar trocken. Zum Auftakt der Kerwe begeisterten die Damen der Line-Dance-Gruppe des TSV Lambrecht unter der Leitung von Heidrun Müller mit einem mitreißenden Tanz und sorgten für beste Stimmung.
Im Anschluss übernahm die Dorfjugend mit ihrem DJ das musikalische Zepter. Mit viel Schwung und einem guten Gespür für die richtige Stimmung sorgten sie für ausgelassenes Feiern bis in die späten Abendstunden. So zeigte sich einmal mehr: Die Lindenberger Kerwe lebt von Gemeinschaft, Tradition und guter Laune – und selbst ein Wolkenbruch kann daran sicherlich nichts ändern.
Glanzvoller zweiter Tag der Lindenberger Kerwe – Sonne, Stimmung und „Good Times“
Nach dem regenreichen Auftakt zeigte sich die Kerwe am zweiten Tag von ihrer schönsten Seite: Strahlender Sonnenschein, gut gelaunte Besucher und ein Festplatz, der schon am Nachmittag dicht gefüllt war. Von Beginn an herrschte Hochbetrieb an allen Ständen – die Vereine hatten alle Hände voll zu tun, die zahlreichen Gäste mit Getränken und herzhaften wie süßen Speisen zu versorgen. Grillgeruch, frisch gebackene Crêpes und kühle Erfrischungen sorgten für Kerwestimmung pur.
Besonders die Fahrgeschäfte und Attraktionen waren stark frequentiert: Der Kinderflieger drehte nahezu pausenlos seine Runden, beim Entenangeln und Pfeilwerfen bildeten sich Schlangen, und die Süßwarenstände mit Zuckerwatte und gebrannten Mandeln waren regelrechte Anziehungspunkte – vor allem für die jüngsten Kerwebesucher. Tipp des Tages „Knallerbsen“
Für den musikalischen Höhepunkt sorgte am Abend die Live-Band „Good Times“, die mit ihrem abwechslungsreichen Programm das Publikum zum Tanzen brachte. Jung und Alt standen gleichermaßen vor der Bühne oder schwangen begeistert das Tanzbein. Besonders schön zu sehen: Auch die Kinder hatten sichtlich Spaß und mischten sich munter unter die feiernden Erwachsenen.
Noch lange klangen Musik, Lachen und Stimmen über den Festplatz – ein Tag, der Lust auf mehr machte und Vorfreude auf die kommenden Kerwetage weckte.
Stimmungsvoller dritter Kerwetag – Weißwurst, Kerwerede und beste Laune
Auch am dritten Tag der Lindenberger Kerwe meinte es das Wetter gut mit den Besuchern: Schon am Vormittag strahlte die Sonne über dem Festplatz. Den Auftakt machte ab 10 Uhr das traditionelle Weißwurstfrühstück, musikalisch begleitet vom Musikverein Esthal 1976 e. V., der ab 11 Uhr für zünftige Klänge und fröhliche Stimmung sorgte. Der Festplatz war schon am Vormittag bestens gefüllt.
Ein besonderer Höhepunkt folgte am Nachmittag: Um 13 Uhr hielt Kerweredner Andreas Knoll seine Rede, in der er mit vielen humorvollen Spitzen und augenzwinkernden Rückblicken auf das vergangene Jahr für reichlich Gelächter sorgte. Zwischen Applaus und schmunzelnden Gesichtern verteilte Jasmin Wittmann an alle Kinder – ob groß oder klein – Gutscheine für eine Gratisfahrt auf dem Karussell, fürs Entenangeln oder Pfeilwerfen. Die Kerwebuben und -mädchen unterstützten die Rede standesgemäß mit dem Schlachtruf der Lindenberger Kerwe.
Im Anschluss lebte das Fest von seiner ganzen Vielfalt: Die Fahrgeschäfte und Attraktionen waren wieder stark besucht, Kinder wie Erwachsene nutzten das bunte Angebot. Somit herrschte erneut Hochbetrieb an den Ständen, wo die Vereine die Gäste mit Speisen und Getränken versorgten. Ob deftige Leckereien oder süße Naschereien – für jeden Geschmack war etwas dabei. Ab 14:00 Uhr startete dann der erstmalige Kuchen & Kaffee Verkauf unseres Lindenberger Carneval Clubs im Rathaus.
Mitten im bunten Treiben nutzte Bürgermeister Carsten Kus die Gelegenheit zu einem kleinen Interview mit den Kerwebuben und -mädchen:
Carsten Kus: „Leon, warum machst du bei den Kerwebuben mit – und wie lange schon?“
Leon Hartmann: „Ich bin jetzt im dritten Jahr als Kerwebu dabei. Mir macht das großen Spaß, weil wir Stimmung auf die Kerwe bringen und die Leute mitreißen können.“
Carsten Kus: „Lia, wie sieht das bei dir aus?“
Lia Baumann: „Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal ein Kerwemädel, weil es eine tolle Tradition ist, die ich erhalten möchte.“
Carsten Kus: „Super, Lia. Ich finde das klasse, dass du unsere Traditionen weitertragen möchtest. Ich hoffe, dass deinem Beispiel noch viele folgen und wir nächstes Jahr vielleicht noch mehr Kerwemädels begrüßen dürfen.“ Joshua, du warst ja letztes Jahr auch schon dabei. Wie ist es bei dir?
Joshua Litfin: „Das stimmt. Mir gefällt die gemeinsame Zeit in der Gruppe. Wir sind ein wichtiger Teil der Tradition und schaffen uns tolle Erinnerungen fürs Leben. Der Zusammenhalt ist super, und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr noch mehr Kerwebuben oder -mädchen ermutigen können, Teil dieser Gemeinschaft zu werden.“
Zum Abschluss beendete Bürgermeister Kus das Gespräch mit den Worten:
„Klasse, dann wünsche ich euch noch ganz viel Spaß. Und wem gehört die Kerwe?“ – „Unser!“ – „Wie lang?“ – „Drei Tage!“ – „Die Lindenberger Kerwe, sie lebe: hoch, hoch, hoch!“
Im weiteren Verlauf des Abends übernahm dann die Dorfjugend mit ihrer Musik die Bühne und brachte noch einmal Schwung auf den Festplatz. Mit ausgelassener Stimmung, Tanz und Geselligkeit klang der dritte Kerwetag aus – gefeiert wurde bis in die späten Abendstunden.
Abschied mit Wehmut – und Vorfreude aufs nächste Jahr
Der letzte Tag der Lindenberger Kerwe begann traditionsgemäß mit dem Heringsfrühstück ab 10 Uhr. Zwar zeigte sich das Wetter am Montagvormittag noch wechselhaft, doch gegen Mittag und am Abend klarte es auf, sodass sich wieder zahlreiche Gäste auf dem Festplatz einfanden und die kulinarischen Köstlichkeiten genießen konnten.
Um 19 Uhr folgte dann der wohl feierlichste und zugleich traurig-schönste Moment: die Kerwebeerdigung. Dieses Mal übernahm Bürgermeister Carsten Kus stellvertretend für Kerweredner Andreas Knoll die Rolle des Zeremonienmeisters. Mit ernsten Worten rief er die Gemeinde auf, den symbolischen Abschied zu vollziehen. Begleitet von der Line-Dance-Gruppe sowie den Kerwebuben und -mädchen, die in Schwarz und unter lautem Wehklagen erschienen, wurde die Kerwe standesgemäß zu Grabe getragen. Ein stiller, fast melancholischer Augenblick, der deutlich machte: Drei großartige Festtage neigen sich nun dem Ende zu.
Doch kaum verklangen die Klagerufe, kehrte die Lebensfreude zurück. Die Snake River Blues Band übernahm die Bühne und brachte mit schwungvollen Rhythmen neue Energie auf den Platz. Bis in die späten Abendstunden wurde noch einmal getanzt, geschunkelt und gemeinsam gefeiert.
So ging eine rundum gelungene Schlemmerkerwe für Groß und Klein zu Ende. Traurig zwar, dass die Kerwe 2024 nun vorbei ist – doch die Vorfreude auf das nächste Jahr ist umso größer. „Nach der Kerwe ist eben vor der Kerwe“
Zum Abschluss bedanken sich alle Vereine, Institutionen und Helferinnen und Helfer, die die Kerwe möglich gemacht haben, bei den zahlreichen Gästen für ihre Unterstützung, gute Stimmung und Treue.
Auf ein Wiedersehen bei der Lindenberger Kerwe 2025!