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Talpost Lambrecht
Ausgabe 37/2022
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Neue Nutzung für ehemaliges Altenheim?

Das Kreis-Altenheim war 1972 – sogar mit „Kunst am Bau“ – errichtet worden, heute steht das Gebäude als Ruine am Stadtrand von Lambrecht.

Auf dem Weg in Richtung Westen taucht die Awo-Ruine aus dem grünen Blätterwald der Bäume auf.

Besitzer der Bauruine will jetzt verkaufen – Projektentwickler zeigt Interesse

Das seit 2006 leerstehende Awo-Altenheim in der Gartenstraße, mittlerweile zur Ruine heruntergekommen, gibt seit Jahren Anlass zu Klagen, denn immer wieder nisten sich „Hausbesetzer“ ein. Mittlerweile wurde ein Bauzaun um den Gebäudekomplex gezogen, doch „Schlupflöcher“ gibt es immer wieder. Eigentlich hätte nach dem Neubau des Seniorenhaues in der Klostergartenstraße im Jahre 2006 – Stadt und Verbandsgemeinde hatten zusammen für eine Million Euro gebürgt - das alte Gebäude abgebrochen werden sollen. Ein Bebauungsplan lag vor, um bis zu zehn Einfamilienhäuser auf der Fläche zu errichten. Das Altenheim wurde jedoch nicht abgebrochen, sondern zum symbolischen Betrag von 1 Euro an einen Unternehmer aus Bobenheim-Roxheim verkauft, der den Abriss nicht vornahm, sondern die Zeit so lange verstreichen ließ, bis offensichtlich nach zehn Jahren keine Spekulationssteuer mehr anfällt. Jetzt stellte der Besitzer die Immobilie als „mehrstöckiges Wohngebäude“ in massiver Betonbauweise zur Sanierung oder Abriss zum Verkauf. Das Angebot des komplett unterkellerten Wohngebäudes, das in den „höheren Ebenen mit Aussicht auf die ganze Stadt“ liegt, richtete sich an Investoren oder Bauträger. Die Grundstücksfläche gab er mit ca. 5500 Quadratmetern an. Der Besitzer muss sich mittlerweile mit laufenden Kosten auseinandersetzen wie wiederkehrende Ausbaubeiträge und erhöhter Grundsteuer.

Ein Projektentwickler interessiert sich nun für das Objekt und er traf sich mit dem Besitzer, Sachbearbeitern der Kreisverwaltung, der SGD Süd, der Verbandsgemeinde und Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller zu einem ersten Meinungsaustausch. Der Projektentwickler möchte das „Baugerippe“ erhalten und ausbauen. Dazu soll vorab ein Gutachten erstellt werden über die Bausubstanz allgemein, über möglicherweise verbaute Materialien,

die Schadstoffe enthalten und als Sondermüll entsorgt werde müssen, erst dann könne über einen Ankauf verhandelt werden. Das zukünftige Gebäude bietet sich an, sowohl als Klinik oder als Soziotherapeutisches Wohnprojekt genutzt werden.

Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller käme eine solche Nutzung entgegen, dann bräuchte das Gebäude nicht komplett abgerissen zu werden mit Belastungen gegenüber den Anwohnern und der innerörtlichen Straßen. Ursprünglich war mal daran gedacht, die Steine des Abrisses vor Ort zu schreddern und das Material zur Verfüllung der angedachten Entlastungsstraße durch die Bohnenäcker mit Anschluss zur Wiesenstraße zu verwenden.