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Talpost Lambrecht
Ausgabe 37/2023
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Im Zeichen des Friedens und der Versöhnung

Lambrecht, 11. September 2000: Edith Steins Nichte aus den USA bei ihrem Besuch in der Edith-Stein-Gedenkstätte in der Lambrechter Hauptstraße 93

Breslau (Polen), September 1999: Nach der Emigration der erste Besuch im Elternhaus Michaelistraße 38. Edith Steins Nichte Susanne Batzdorff und Ehemann Alfred öffnen nach all den Jahren zum ersten Mal das Haustor.

Geschenk-Gabe aus USA der Edith-Stein-Nichte Susanne Batzdorff. Übergeben in ihrem Elternhaus, der heutigen Edith-Stein-Gesellschaft in Breslau.

Sr. Elisabeth v.d. Göttlichen Vorsehung: Edith Steins Freundin Elly Dursy aus der Lambrechter Wallonenstraße folgte „Ihr“ in den Carmel-Orden. Sie war der Familie Braun (Klostergarten) verbunden.

 

Edith Steins Nichte in den USA wird 102 Jahre alt

Wer sich näher mit dem Namen. „STEIN“ befasst und ihn von seinem Inhalt her interpretiert, so wird „dieser“ vielseitig. Man könnte ihn auch von bestimmten Aspekten, aber auch von manchen Persönlichkeiten her betrachten. Einer davon, wie der von seiner Trägerin: „Edith Stein“ – 1891 – 1942 – regt an, zum Über- oder Nachdenken. Wenn es dann einmal sein sollte, dass dieser Begriff erlöscht, behält der „STEIN“ als solcher als Naturgebilde, immer noch seine bleibende Bedeutung, denn „ER“ überdauert!

Was in diesem Zusammenhang die Nichte Edith Steins – Susanne Batzdorff – anbetrifft, wurde sie vom familiären Ursprung der „Steins“ her, am 25.Sept. 1921 in Breslau heute Wroclaw ehem. Schlesien, geboren. Sie ist das Kind von „Erna“, der Lieblings-Schwester Edith Stein’s, verheiratete Biberstein. Mit dem Beginn des Nazi-Regimes konnte sich die jüdische Familie Biberstein mit ihren beiden Kindern Suse und Ernst-Ludwig noch rechtzeitig dem Zugriff der „NS“ entziehen, um sich in die USA abzusetzen. Der Tochter aber blieb bis in ihr hohes Alter der Wunsch, ihr Geburts- und Elternhaus noch einmal vor Ort wiederzusehen. 1999 konnte sie mit ihrem Ehemann Alfred ihrem Lebenswunsch nachkommen, um in das heutige Polen zu reisen. Inzwischen ist dort ihr Vaterhaus und das ihrer Tante Edith, zur Gedenkstätte umgestaltet worden. Dieses Haus wird seither von der polnischen „Edith Stein-Gesellschaft“ geführt und verwaltet.

Bei Eintreffen in der ehemaligen Michaelistraße 38 – heute – Nowowiejska – wurde der Nichte in Bronze ein Halb-Profil mit Edith Stein, das mit einem Mamor-Sockel verbunden ist, überreicht. Auf dem Sockel ist der Name „Susanne Batzdorff“ eingraviert. Dazu gab es ergänzend ein Zertifikat mit den Unterschriften der dort Verantwortlichen. Dies bezeugt die Wertschätzung dieses Besuches. Der Inhalt dessen bezieht sich auf die Bemühungen und Verdienste der Nichte im Hinblick auf „Frieden und Versöhnung“ zwischen Judentum und Christentum! Nun wird in den Septembertagen Edith Steins Nichte 102 Jahre! Mit Eph. 2-19 könnte man ergänzend vermerken: „Wer ein solches Jubiläum begeht, hält für einen Moment die Zeit an“.

 
Lambrechter Edith Stein-Gedenkstätte besucht

Am 11. September 2000 ehrten Susanne und Alfred Batzdorff mit einem Lambrechter Besuch die Edith Stein-Gedenkstätte, dessen Initiator Frater Toni Braun ist. Diese befindet sich im Toni Schroer-Haus in der Lambrechter Hauptstraße 93.

Das Bronzebild aber wurde am 22. Dezember 2022 aus dem Familienbesitz als Weihnachtsgabe in sicherer Verpackung aus den USA in die Hauptstraße 93 nach Lambrecht geschickt. Dort ist es unter all den Exponaten zu etwas „Besonderem“ integriert.

In hoffender Zuversicht wurde mit diesem USA-Besuch in Lambrecht u.a. das Wirken mit und in der Edith Stein-Gedenkstätte, ein Zeichen gesetzt. Damit wurde es zum Grundgedanke einer solchen Versöhnung‚ Gestik und auch zur gegenseitigen Friedens-Begegnung und bleibendem Inhalt.

 
Lambrechterin folgte Edith Stein auf ihrem klösterlichen Weg

Eine Freundin von Edith Stein, Elly Dursy aus der Lambrechter Wallonenstraße, gab einst auf Nachfrage von Toni Braun, ob Edith Stein laut ihrer Verbindung und Freundschaft, jemals in der Wallonenstraße gewesen sei! Die Antwort ergab, dass es nie zu einem solchen Besuch kam. Ihre Vortragsreisen jedoch brachten sie mit der Bahnlinie durch Lambrecht, Richtung Kaiserslautern zu weiteren Zielen. Verschiedene Dokumentationen berichten u.a., dass auch die Lambrechterin Elly Dursy ihrer konvertierten Freundin Edith, die 1933 ihre Berufung als Ordensfrau im Karmeliter-Orden fand, ihr auf diesem klösterlichen Weg nachfolgte. Um sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen, braucht es die Größe von Menschen wie Edith Stein, wie auch ihre Nichte Susanne. Beide versuchten Hoffnung und Zuversicht in unserer verworrenen Welt zu vermitteln.

Für die Lambrechter Edith-Stein-Gedenkstätte: Frater Toni Braun, O.Carm.