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Talpost Lambrecht
Ausgabe 38/2022
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
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Kultur im Nordbau der Jola

Der gemeinnützige Verein „Hilfe im Tal e.V.“ stellte sich vor. Der Verein entstand aus einer Privatinitiative zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und hat sich zum Ziel gesetzt, unverschuldet in Not geratenen Menschen zu helfen, vorrangig in den Talgemeinden.

Eine großformatige Videoinstallation thematisierte die atomare Katastrophen, getragen wurde das Programm von japanischen Kunstliedern. Beendet wurde dieser besondere Abend von einer Gesangsdarbietung mit einem frenetischen Applaus seitens des Publikums.

Benefizveranstaltung „Die Kinder von Fukushima“

(de) Die ehemaligen Tuchfabrik Gebrüder Haas in Lambrecht ist Sitz der Jola Spezialschalter GmbH & Co. KG. Seit kurzem besteht der Plan - initiiert durch den Geschäftsführer Lars Mattil -, in den Gebäuden nicht mehr nur elektrotechnische Geräte zu produzieren. Dabei soll vor allem der im Jahr 1907 in der Klostergartenstraße errichtete Nordbau aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. Das Fabrikgebäude eignet sich hervorragend als Eventlocation für Foto- und Filmaufnahmen, Konzerte, Ausstellungen, Pop-up-Events und Vieles mehr. Den Startschuss gab 2021 ein Modeshooting.

Am 17. September fand anlässlich des 70-jährigen Betriebsjubiläums der Jola GmbH in der alten Fabrikhalle eine außergewöhnliche Benefizveranstaltung mit dem Titel „Die Kinder von Fukushima“ statt. Die gut besuchte Vorstellung bot eine künstlerische Collage menschlichen Lebens und Leidens, in der die Brücke von Hiroshima über Tschernobyl und Fukushima hin zur Problematik des Ukrainekonfliktes geschlagen wurde. Kooperationspartner des Events war die protestantische Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg, vertreten durch Pfarrer Martin Groß.

Empfangen wurden die Besucher im außergewöhnlich illuminierten ersten Stockwerk mit Skulpturen des Grünstadter Johannes Peter. Der Künstler zeigte zudem während der Veranstaltung eine großformatige Videoinstallation, die atomare Katastrophen thematisierte. Getragen wurde das Programm von japanischen Kunstliedern, gesungen von den beiden ausgebildeten Sopranistinnen Rie Mattil und Kei Suzuki, am Klavier begleitet von Genya Kai. Für die außergewöhnlichen Stimmen und das virtuose Klavierspiel gab es sehr viel Applaus. Zwischen den Stücken rezitierten Noriko Howoldt-Nagai und Hans-Jürgen Howoldt Haikus, japanische Kurzgedichte. Interviewtexte von Überlebenden einer Atomkatastrophe wurden von Wolfram Blank rezitiert. Blank ist Leiter des Orffeo Studios in Mannheim und erarbeitete das künstlerische Konzept der Veranstaltung. Beendet wurde dieser besondere Abend von einer Gesangsdarbietung beider Sopranistinnen zusammen mit Blank, Mattil und Groß sowie frenetischem Applaus seitens des Publikums.

Der Eintritt zur Veranstaltung war frei, es wurde jedoch um Spenden für den neu gegründeten gemeinnützigen Verein „Hilfe im Tal e.V.“ gebeten. Der Verein entstand aus einer Privatinitiative zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und hat sich zum Ziel gesetzt, unverschuldet in Not geratenen Menschen zu helfen – vorrangig in den Talgemeinden. Die Vereinsziele wurden während der Veranstaltung kurz von Vorstandsmitglied Matthias Blitt vorgestellt. Sitz des Vereins ist Erfenstein.