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Talpost Lambrecht
Ausgabe 38/2022
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Eines der besten Ergebnisse seit Bestehen der Stadtwerke Lambrecht

Die bevorstehende Energiekrise beschäftigt Stadtwerke und Kommune gleichermaßen. Man hofft, ohne Abschaltung den Winter zu überstehen, damit auch die nostalgische Gaslampe am Lindenbrunnen weiter leuchten kann…

Im Jahr 2021 Rekordgewinn erreicht – Einstellen auf Erdgasmangellage im Winter

(ve) Die Stadtwerke Lambrecht legten dem Stadtrat den Jahresabschluss 2021 vor, einem der „besten Ergebnisse seit Bestehen der Stadtwerke“, wie Geschäftsführer Michael Frech formulierte. Fast alle Sparten arbeiteten mit positiven Zahlen, wodurch das Jahresergebnis von 850.000 Euro zusammenkam. Mit Zustimmung der Gesellschafter werden jedoch 250.000 Euro nicht ausgeschüttet, um die zu erwartenden schwierigen Zeiten angesichts der steigenden Energiepreise abfedern zu können. Gleichzeitig werden die Investitionen auf das Notwendigste zurückgefahren. Ausgeschüttet werden somit rund 600.000 Euro, wovon das Gemeinschaftshaus Lambrecht GmbH 341.000 Euro erhält. An die weiteren Gesellschafter Pfalzwerke werden 115.000 Euro, an die Encevo Deutschland 86.000 Euro und an die Gemeinde Lindenberg 33.000 Euro abgeführt.

Das Jahresergebnis in der Gasversorgung steigerte sich um 58.000 Euro auf 596.000 Euro. Die Stromversorgung musste 2020 durch die Werksschließung eines Großkunden Ergebnisrückgänge verkraften, die im Jahr 2021 sich auf normalem Niveau von 185.000 Euro einpendelten als Folge des massiven Rückganges von Lambrecht als Industriestandort und Eigenerzeugung von Strom. Der Anstieg im Erdgasbereich war witterungsbedingt und liegt mit 11 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von 4,9 Prozent. Der Rückgang im Strombereich ist begründet auch auf Absatzrückgänge im Bereich der Straßenbeleuchtung durch die Umrüstung auf LED sowie im Bereich der Gewerbe- und Industriekunden. Die Sparten Trinkwasserversorgung und Betriebsführung entwickelten sich weitgehend unverändert. Im Jahre 2021 wurden 857.000 Euro durch die Stadtwerke investiert, wodurch das Anlagevermögen weiter angestiegen ist, es wurde mehr investiert als abgeschrieben.

Verschärfte Lage auf dem Energiemarkt

Seit Oktober 2021 habe sich die Lage auf dem Energiemarkt massiv verschärft, die Preise seien in die Höhe geschossen, Vorlieferanten rechneten den Gaspreis teilweise zehnfach höher als zuvor. Die Stadtwerke Lambrecht hätten wie in der Vergangenheit strukturiert eingekauft, dennoch werde der Anstieg der Energiepreise ab 2023 auf die Abnehmer weitergegeben werden müssen, es sei wohl mit dem dreifachen Preis als momentan zu rechnen, prognostizierte vorsichtig Geschäftsführer Michael Frech. Zum 1. November werde in einer ersten Preisrunde der staatliche Umlagepreis weitergegeben. Ähnlich entwickle sich der Strompreis und man versuche, abzufedern wo es nur ginge. Insgesamt gesehen würden die Stadtwerke Lambrecht mit die günstigsten Preise in Rheinland-Pfalz bieten, sagte Geschäftsführer Frech. Angesichts der möglichen Erdgasmangellage geht Geschäftsführer Michael Frech davon aus, dass „wenn jeder Haushalt, jede Einrichtung seinen Anteil zum Energiesparen erbringt, wir den Winter 2022/23 ohne eine Abschaltung im Bereich der geschützten Kunden (Haushaltskunden, soziale Dienste, Notfallstellen, Sicherheitsbehörden, Bildung, Gesundheit) durchkommen werden“. Die Stadtwerke haben auf ihrer Internetseite entsprechende Tipps zur Einsparung veröffentlicht. Seit dem 23.06.2022 gilt die Alarmstufe des bundesweiten Notfallplans Gas. Aktuell ist die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet. Bleibt noch die Hoffnung auf einen nicht allzu strengen Winter.

Viele Kunden, die in der Vergangenheit zu privaten Anbietern wechselten und angesichts deren aktuell beachtlichen Preiserhöhungen „jetzt wieder zu den Stadtwerken zurückkommen“, werden aufgenommen, jedoch können diese zunächst keine bestehenden Sonderverträge erhalten, sagte Geschäftsführer Frech. Die Fraktionssprecher Peter Seelmann (CDU), Jens Fadenholz (SPD), Heinrich Hilgert (FWG) und Dirk Hedtke (Linke/SWG) lobten gleichlautend die Leistungen der Stadtwerke und gratulierten zu dem guten Ergebnis des Jahres 2021.