Um die Gestalt des Apostels Matthäus, dessen Gedenktag man heute feiert, hat sich ein reichhaltiges Brauchtum entwickelt. Bekannt ist die Redensart „Bei ihm ist Matthäi am Letzten“. Dies bedeutet, dass jemand kein Geld mehr hat. Bei diesem Spruch wird auf die Tätigkeit des Apostels als Zöllner hingewiesen. Am Matthäustag war die Ernte in der Regel beendet. Im Bauernkalender war dieser Lostag ursprünglich der Winteranfang und sollte das künftige Wetter zeigen.
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Zahlreiche bäuerliche Wetterregeln beziehen sich auf den Matthäus-Tag: „Kommt Matthäus stürmisch rein, wird’s ein kalter Winter sein“, „Wenn Matthäus weint statt lacht, Essig aus dem Wein er macht“, „Am Tage von St. Matthäi die Mütze über die Ohren zieh!“, „An Mattheis Kastanien fallen haufenweis“, „Matthäuswetter hell und klar bringt guten Wein im nächsten Jahr!“
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Am kommenden Samstag, 23. September 2023 ist kalendarischer Herbstanfang. Schließlich neigen sich die langen Tage und die kurzen Nächte des Sommers merklich dem Ende zu. Der Herbstbeginn richtet sich nach dem Stand der Sonne. Kalendarischer bzw. astronomischer Herbstanfang ist, wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn den Himmelsäquator von Norden nach Süden durchschreitet und dann genau senkrecht über dem Äquator steht. Man spricht dann auch von der Tag-und-Nacht-Gleiche oder im Fachbegriff Äquinoktium. 2023 ist das ganz genau um 08.49 Uhr am 23. September.
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Erinnern Sie sich noch? Während der Ölkrise vor 50 Jahren im Jahr 1973 fanden gleich vier autofreie Sonntage statt. Heute gibt es zwar nur noch einen autofreien Tag, dafür findet dieser seit 1998 jedes Jahr statt, nämlich am 22. September. An diesem Tag riefen französische Umweltverbände die Menschen erstmals dazu auf, ihren Lebensalltag mit alternativen Verkehrsmitteln zu bestreiten. Einige Kommunen sperren an diesem Tag Stadtbereiche für den Autoverkehr. Mit Fahrrad, ÖPNV oder zu Fuß kommt man dann bestens voran.
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In mehr als 140 Staaten wird am 20. September der Weltkindertag gefeiert. Die Geburtsstunde des Aktionstages war eine Versammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1954. Ziel ist die Förderung von Freundschaft unter Kindern und Jugendlichen und das Engagement für Kinderrechte.
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Vor 50 Jahren (1973) traten die Bundesrepublik und die damalige DDR der UNO bei. Am 18. September 2023 jährte sich dieser Tag. Nach ihrer Gründung im Jahr 1945 waren beide Staaten zunächst nicht in die Vereinten Nationen aufgenommen worden. Nach jahrelangen Bemühungen beider Regierungen wurden sie schließlich per Akklamation von der UN-Vollversammlung als 133. und 134. Staat in die Uno aufgenommen.
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Der Spruch zum Schmunzeln: „Das Leben wär‘ nur halb so nett, wenn nicht wer ‘nen Vogel hätt‘!“