Titel Logo
Talpost Lambrecht
Ausgabe 38/2024
Stadt Lambrecht (Pfalz)
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Gärten für die Artenvielfalt

v.l.n.r.: Hubert Walter vom Naturpark Nordvogesen, Gewinner Xavier Combeau und die Organisatorinnen des Wettbewerbs Romy Baghdadi und Micaela Mayer


Preisverleihung beim grenzüberschreitenden Interreg-Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen


Lambrecht / Kutzenhausen. Am vergangenen Wochenende fand die Preisverleihung des Wettbewerbs „Gärten für die Artenvielfalt“ im französischen Kutzenhausen statt. Das Projekt richtet sich jedes Jahr an Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer, deren Grundstück im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen liegt. Ziel des Wettbewerbs ist es, eine ressourcenschonende und zukunftsorientierte Gestaltung von Gärten, Balkonen und Grünflächen zu fördern. Das deutsch-französische Biosphären-Team bietet im Rahmen dieses Projekts die Gelegenheit an Gartenführungen und Workshops teilzunehmen, lädt zum gegenseitigen Austausch und zum gemeinsamen Lernen ein.

Der Focus des Wettbewerbs lag in diesem Jahr auf dem Thema „Biodiversität in kleinen Gärten“. Von 41 Bewerbungen kürte die Jury, bestehend aus Spezialisten und Spezialistinnen für Wildpflanzen, Ornithologie, Ökologie, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtnerei, bei einem Besuch vor Ort die zehn besten Gärten. Der erste Preis ging an Xavier Combeau aus Kutzenhausen. Weitere Preise erhielten auf französischer Seite Sébastien Günther aus Volksberg, Claudine Collin aus Struth, Stéphane Roser aus Ingwiller und Monika Fuchs aus Lobsann. Auf deutscher Seite gingen Auszeichnungen unter anderem an Jana Schnappauf aus Bad Dürkheim, Sabrina Müller aus Dahn, Martina Wagner aus Pirmasens und Anja Frischkorn aus Fischbach bei Dahn. Einen Sonderpreis für ihren Balkon erhielt Sandra Kijok aus Kaiserslautern. Über eine Sonderauszeichnung für „Weiterentwicklung des Gartens“ freuten sich Marcus und Karin Arnold aus Lambrecht. Neben Sachpreisen wie Vogelhäuschen, Fachliteratur oder Gartenscheren erhielten alle Preisträgerinnen und Preisträger eine Plakette für ihren Gartenzaun.

„Natur macht vor Grenzen keinen Halt und ich freue mich, dass nahezu achtzig Menschen aus Frankreich und Deutschland hier zusammenkommen“, begrüßte Hubert Walter, Vize-Präsident des Naturparks Nordvogesen die Gäste bei der Preisverleihung. Die Veranstaltung fand im „Garten der vier Jahreszeiten” statt, mit dem Laure Hirlemann den ersten Preis des Wettbewerbs 2023 gewonnen hatte. „Ich habe durch die Beteiligung am Wettbewerb und den Austausch mit den anderen Teilnehmern so vieles Neues gelernt“, erklärte Hirlemann. In ihrem Garten legt sie besonderen Wert auf einen äußert sparsamen Einsatz von Gießwasser und eine große Vielfalt an mehrjährigen Pflanzen, die nicht nur zahlreichen Insekten, sondern auch Amphibien, Vögeln und kleinen Säugetieren wie Eichhörnchen und Igeln ein Zuhause bieten.

Gefördert wird die Aktion unter anderem mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein sowie durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.


2025 richtet sich der Wettbewerb „Gärten für die Artenvielfalt“ insbesondere an Gärtnerinnen und Gärtner mit jungen, neu angelegten Gärten. Interessenten und Interessentinnen können sich ab März 2025 bewerben. Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen unter www.pflaezlerwald.de

Hintergrundinformationen


Zum Interreg-Projekt “Biodiversität und Klimaanpassung in Gärten und Grünflächen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen”
Mit dem Wettbewerb wie mit den anderen Bausteinen des Interreg-Projekts, das noch bis 2025 läuft, fördert das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern den Schutz der Artenvielfalt und des Klimas im Alltag. Das Projekt wird unter anderem durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein gefördert und mit vielen Partnerinnen und Partnern in Frankreich und in Deutschland durchgeführt.

Wettbewerb
Jährlich erhalten etwa vierzig Kandidatinnen und Kandidaten für ihren Garten ein Gutachten mit einer Artenliste, einer Beschreibung, welche Elemente in ihrem Garten die Artenvielfalt unterstützen und besonders klimafreundlich sind, und Tipps, wie der Garten in dieser Hinsicht weiterentwickelt werden kann. Das Projekt-Team wählt dann im pfälzischen und im französischen Teil des Biosphärenreservats jeweils bis zu fünf besonders interessante Gärten aus, die daraufhin von einer Jury besichtigt werden. Die Jury ermittelt nach ihrer Gärten-Tour die Gewinner und Gewinnerinnen des Wettbewerbs.

Dabei wird in jedem Jahr ein anderer Schwerpunkt gesetzt: Dieses Jahr lag ein Fokus auf „Biodiversität in kleinen Gärten“. 2025 richtet sich der Wettbewerb besonders an Gärtnerinnen und Gärtner mit jungen, neu angelegten Gärten. Die Übergabe der Preise findet jeweils im September statt.

Unterstützung von Gemeinden, kommunalen Einrichtungen und Betrieben bei der Gestaltung von Freiflächen und der Entwicklung von artenreichen Grünflächen
Es wird ein Projektaufruf durchgeführt, der zum Ziel hat, insgesamt fünf Kommunen, kommunale Einrichtungen oder Betriebe mit öffentlich zugänglichen Flächen bei der nachhaltigen Neugestaltung von Grünflächen zu unterstützen. Als Projektergebnis sollen fünf ökologisch aufgewertete, klimaresiliente Grünflächen entstehen.

Sensibilisierung und Fortbildung
Im Rahmen des Projekts werden Workshops, Vorträge, Führungen und Fortbildungen für verschiedene Zielgruppen angeboten. Diese richten sich an Schüler und Schülerinnen, die breite Öffentlichkeit, Fachleute und Mandatsträger*innen. Diese Angebote werden durch weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Veröffentlichung von Kurzfilmen und eine Projektdokumentation begleitet.