Seccogemälde in der ehemaligen Klosterkirche: Der hl. Lambertus
(hk) Die Stadt Lambrecht (Pfalz) verdankt ihren Namen dem heiligen Lambertus von Maastricht (ca. 635–705). Der Bischof trat mutig für Glauben und Moral ein und wurde deshalb ermordet – schon früh verehrte man ihn als Märtyrer.
Um das Jahr 977 gründeten Benediktinermönche das Kloster Lambrecht, das dem heiligen Lambertus geweiht war und dem Ort seinen Namen gab. Die ehemalige Klosterkirche dient heute der protestantischen Kirchengemeinde als Gotteshaus – so bleibt die Tradition ihres einstigen Patroziniums lebendig.
Noch heute zeugen alte Seccomalereien in der Kirche von der großen Geschichte des Klosters. Sie wurden in den Jahren 1955/56 vom Restaurator Arthur Kalbhenn (Kaiserslautern) freigelegt und konserviert. Die bemalten Wandfelder erhielten nach ihrem Bildprogramm eigene Bezeichnungen: Ecclesia-Wand, Reliquien-Wand, Quirinus-Wand, Lambertus-Wand und Stifter-Wand. Inzwischen sind die Malereien stark verblasst und würden eine erneute Überarbeitung verdienen.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die sogenannte Lambertus-Wand an der Südostseite der Kirche. Das Gesamtfeld gliedert sich in eine Ober- und eine Unterzone mit jeweils vier Szenen. In der Oberzone, dritte Darstellung von links, ist der Kirchenheilige selbst zu sehen: Lambertus, jugendlich, blondgelockt und schmal, im bischöflichen Ornat mit Stab. Vor einem blau schachbrettartig gemusterten Hintergrund steht er aufrecht. Hinter ihm ist ein truhenartiges Element zu erkennen – vielleicht ein kunstvoll gestaltetes Hochgrab, eine sogenannte Tumba.
Zu beiden Seiten knien weibliche Gestalten: links eine jugendliche, auffallend hübsche Figur mit einer Schmuck- oder Geldkassette, rechts eine reifere Frau, ganz in Andacht und Verehrung versunken. Wer die beiden Frauen darstellen, ist bis heute unklar. Hinweise könnte eine vierzeilige Inschrift unter dem Bild geben – doch davon sind nur noch Reste erhalten.
Der Gedenktag des heiligen Lambertus ist am 17. September. In Lambrecht erinnert er nicht nur an den Patron der ehemaligen Klosterkirche, sondern auch an die Wurzeln und den Namen der Stadt. Bis heute tragen mit dem katholischen Kindergarten St. Lambertus und der Lambertusstraße zwei markante Orte seinen Namen weiter und machen die Verbindung zum Stadtpatron sichtbar.