Pfarrerin Sarah Schulze führt kenntnisreich durch die Historie des Gotteshauses
Glocken in der Glockenstube
Der Dachboden über dem Langschiff
Staunende Blicke
Nonnenempore Südseite - Fragment der Engelskonsole
Klosterweinverkauf bei Robert Westerberger und Andreas Ohler
Mittelalterlichen Wandmalerei
Lambrecht. (hk) Am Sonntag, 14. September, öffnete die ehemalige Klosterkirche in Lambrecht ihre Türen im Rahmen des bundesweiten Tags des offenen Denkmals®. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und die verborgenen Schätze des Bauwerks zu erhalten.
Begrüßt wurden die Gäste vom Vorsitzenden des Fördervereins „Ehemalige Klosterkirche Lambrecht“ Robert Westerberger sowie von Stadtbürgermeister Andreas Ohler. Anschließend führte Pfarrerin Sarah Schulze kenntnisreich durch die Historie des Gotteshauses. Im Mittelpunkt standen die mittelalterlichen Wandmalereien im Altarraum – ein Kunstschatz aus dem 14. Jahrhundert. Während der bilderfeindlichen Reformationszeit waren sie übertüncht und später mit Holz verkleidet worden, sodass sie über Jahrhunderte in Vergessenheit gerieten. Erst in den 1950er Jahren wurden fünf großflächige Wandbilder freigelegt und restauriert. Seither jedoch haben sich Schmutz und Altersspuren bemerkbar gemacht; zudem wurden manche Partien damals stark ergänzt. Nun liegen erste Kostenschätzungen für eine behutsame Neu-Restaurierung vor, die der Förderverein in drei Abschnitten angehen will.
Auch die Musik kam nicht zu kurz: Simone Weber, ausgebildete Kirchenmusikerin, stellte die historische Geib-Orgel von 1777 vor, die zu großen Teilen im Originalzustand erhalten ist. Mit mehreren musikalischen Einlagen brachte sie das prachtvolle Instrument zum Klingen – sehr zur Freude des Publikums.
Hoch hinaus ging es für die Besucherinnen und Besucher mit Harald Henrich, der die Mutigen über die schmale Wendeltreppe bis in die 1922 aufgesetzte Glockenstube führte. Dort erklangen die fünf Glocken, die sonntags die Gemeinde zum Gottesdienst rufen. Zudem konnten in luftiger Höhe außergewöhnliche Details bestaunt werden: eine filigrane Blattmaske, Engelsköpfe und das steinerne Antlitz des Baumeisters, die sonst dem Blick verborgen bleiben.
Um die Finanzierung der Restaurierung zu unterstützen, stellte der Förderverein eine besondere Aktion vor: In Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Klosterweingut St. Lamprecht in Duttweiler wurde eine limitierte Auflage eines Klosterweins aufgelegt. Der 2024er Riesling (trocken, VDP-Gutsweinqualität, biozertifiziert) wird für 12 Euro je 0,75l-Flasche angeboten. Das Etikett ziert ein Bild des heiligen Lambertus aus den mittelalterlichen Wandmalereien der Kirche. Am Denkmaltag konnte der Wein bereits verkostet und erworben werden.
Mit viel Engagement und Herzblut warb der Verein für sein Ziel, den kostbaren Malereien im Chorraum neue Strahlkraft zu verleihen. Die Resonanz der zahlreichen Gäste zeigte: Die ehemalige Klosterkirche Lambrecht ist ein Denkmal von besonderer Bedeutung – und verdient es, für die kommenden Generationen bewahrt zu werden.
Spenden sind gerne auf das Konto des Fördervereins ehem. Klosterkirche Lambrecht unter IBAN DE54546512400003406857 willkommen. Interessenten für den Klosterwein können sich gerne unter info@klosterkirche-lambrecht.de melden.