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Talpost Lambrecht
Ausgabe 39/2022
Lokalspitze
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Malerischer Oktober

Mit dem zehnten Monat beginnt am Samstag das letzte Viertel unseres Jahres. Nun ist der Herbst, dessen Beginn sich schon im September ankündigte, wirklich da – und als wolle er uns den Abschied vom Sommer leicht machen, verzaubert der Oktober noch einmal die Welt ringsum. Er ist wohl der malerischste, der farbenprächtigste Monat überhaupt; vom lichten Gelb bis zum tiefen Weinrot und Dunkelbraun reicht seine Palette, und von einem Tag auf den anderen verwandelt er Wald und Flur. Gilbhard nannten ihn deshalb auch unsere Vorfahren. Seine uns geläufige Bezeichnung leitet sich von dem lateinischen Wort für acht (octo) ab; er war einst der achte Monat im altrömischen Kalender. Viele volkstümliche Namen hat man ihm im Laufe der Zeit gegeben, wie Saat- oder Weinmonat, Schlachtmonat und Blutmonat, Treibjagdmonat und Dachsmonat. Die Bezeichnung Sturmmonat hat besonders in den Küstengebieten ihre Gültigkeit. Wenn auch der Oktober noch manchen freundlichen Sonnentag schickt, so nimmt doch die Kraft des leuchtenden Gestirns bei den immer kürzer werdenden Tagen merklich ab. Das Wetter wird unbeständiger. Während anfangs meist noch ausgedehnte Schönwetterlagen herrschen, muss man doch immer mit Nebel und leichten Nachtfrösten rechnen, und gegen Monatsende zeigt sich die Witterung im Allgemeinen etwas regnerischer und schlechter, weil dann eine ausgesprochene Tiefdrucklage über Europa mit großer Wahrscheinlichkeit einzutreten droht. Aber das soll uns jetzt, da wir eben in den Oktober hineinwandern, noch nicht kümmern. Genießen wir den malerischen Zauber seiner Laubfärbung, freuen wir uns an den letzten Blumen des Jahres und feiern wir fröhlich mit bei der Weinlese, die in diesen Wochen überall gehalten wird. Nützen wir auch, wo immer wir können, die letzten warmen Sonnenstrahlen dieses Jahres …