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Talpost Lambrecht
Ausgabe 39/2022
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Schneebruch in der Größe eines Jahreshiebes

Teilnehmer des städtischen Waldbeganges inspizieren die Schneebruchfläche.

Die rund 1700 Festmeter Fichtenholz aus der Schneebruchfläche wurden auf dem ehemaligen Festgelände im Beerental gepoltert.

Schaden im Stadtwald entstanden - Waldbegang der Stadt Lambrecht 2022

Der jährliche Waldbegang der Stadt Lambrecht erfolgte unter der Regie von Revierförster Christoph Scherle, der ein interessantes und informatives Programm für den Waldbegang 2022 zusammengestellt hatte. Die Rats- und Ausschussmitglieder konnten sich vor Ort im Vorfeld der Haushaltsberatungen informieren. Schwerpunktthemen waren die im vergangenen Winter durchgeführten Verkehrssicherungen am Weg des ehemaligen Trimm-Dich-Pfads und die noch anstehenden Arbeiten im Beerental und Iptestal im kommenden Winter. Revierförster Scherle wies auf die Notwendigkeit dieser Arbeiten hin, vor allem auch vor dem Hintergrund von Naturereignissen, wie dem starken Schneebruch im Frühjahr. Dieser hatte unter anderem einen Fichtenbestand oberhalb des Friedhofes großflächig zerstört und rund 1500 Fm Schadholz verursacht. Der Schneebruch im Lambrechter Stadtwald hat somit fast einen kompletten Jahreshiebsatz produziert.

Ein weiteres Thema war die stark gestiegene Brennholz-Nachfrage, welche sich in diesem Jahr verfünffacht hat. Diese große Holznachfrage wird mit den anstehenden Verkehrssicherungsmaßnahmen abgedeckt werden können, allerdings wurde dafür schon Anfang des Jahres die Bestellmenge auf 5 Fm pro Haushalt reduziert und gewerbliche Anfragen mussten abgelehnt werden.

Beim sog. „Schüssletreiben“ der Jägerschaft auf dem Spielplatz im Iptestal, gab Revierförster Scherle ein vorläufiges Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr bekannt. Er rechnet damit, dass die Stadt Lambrecht in diesem Jahr voraussichtlich einen Gewinn von ca. 15.000 Euro trotz der Schneebruch-Kalamität erzielt. Dank des guten Fichtenpreises konnte der Seilkran-Einsatz an den „Tannen“ nach dem Schneebruch mehr als kostendeckend durchgeführt werden und hat so zum guten Geschäftsergebnis beigetragen. Die Zahlen des Stadtwaldes für 2022 lauten: 3000 Fm Einschlag, der jährliche Hiebsatz umfasst 2600 Fm. 2500 Fm verkaufbares Holz wurden eingeschlagen: 600 Fm aus Verkehrssicherung, 1700 Fm aus Schneebruch (1500 Fm an den Tannen) und 200 Fm Käferholz.

Revierförster Christoph Scherle beendete seine Ausführungen mit dem Hinweis, je nach Holzpreis und Naturereignissen werde noch in diesem Jahr ein geplanter Hiebdurchgeführt werden.

Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller hatte zu Beginn des Waldbeganges die Teilnehmer begrüßt und freute sich, dass 30 Personen seiner Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt waren. Besonders begrüßte der Bürgermeister den im September in den Ruhestand getretenen Forstdirektor Burkhard Steckel, dieser war jahrzehntelang ein gern gesehener Gast und Ratgeber bei den Lambrechter Waldbegängen. Erstmalig beim Waldbegang dabei war der Beigeordnete der VG Lambrecht, Erich Pojtinger. Besonders wurden die Personen begrüßt, die sich ehrenamtlich in und um Lambrecht engagieren, sei es bei der Pflege der Waldwege, der Vogelnistkästen oder den Streuobstwiesen. Ein herzliches Willkommen ging an die Mitglieder des Stadtrates und der städt. Ausschüsse, sowie an die Jagdpächter des Stadtwalds. Bei den Jagdpächtern des Jagdbogen 1 bedankte sich der Bürgermeister für das Mittagessen und bei den Mitarbeitern des Bauhofs Lambrecht für ihren Arbeitseinsatz. Mit guten Gesprächen ging ein kurzweiliger Waldbegang zu Ende.