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Talpost Lambrecht
Ausgabe 39/2022
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Verbandsgemeinde stellt sich auf „Worst Case“ ein

Den schlechtesten Fall nach Gasmangellage vor Augen – Feuerwehr erhält mobile Treibstofftanks

Mit den Folgen einer möglichen bundesweiten Gasmangellage mit Auswirkungen auch auf die Verbandsgemeinde Lambrecht befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss. Bürgermeister Gernot Kuhn (CDU) berichtete über bereits erfolgte Kontakte innerhalb der VG-Fachbereiche, auch mit der Feuerwehr, dem Klimaschutzbeauftragten und der Polizei, wenn tatsächlich der „Worst Case“ einer Gasmangellage und Stromknappheit eintreten sollte. Der Landkreis hat aktuell einen 48 Seiten starken Maßnahmenkatalog erarbeitet, auch die ADD habe Empfehlungen ausgesprochen. Demnächst werde auch ein kreisweiter Ausschuss zur Bewältigung der Folgen einer Gasmangellage gebildet, im Gespräch sei auch die Einrichtung von Wärmeinseln. Autark beheizt werden könnten über Hackschnitzel die Schulen in Weidenthal und Esthal.

Der Ausschuss beschloss die Anschaffung von zwei mobilen 300-Liter-Kraftstofftanks mit Handpumpen für die Feuerwehr zum Preis von knapp 7.000 Euro. Eine Betankung der Einsatzfahrzeuge bei einem Stromausfall sei nämlich an Tankstellen nicht möglich. Mit den beiden mobilen Kraftstofftanks kann der nötige Kraftstoff zu den Einsatzfahrzeugen transportiert werden. Die Entscheidung fiel bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen, denn Rene Verdaasdonk (SPD) argumentierte, es sei rationeller, einen Kraftstoffvorrat über die örtlichen Bauhöfe in 20-Liter-Kanistern vorzuhalten, um die Investition der beiden Tanks einsparen zu können. Philipp Fuchs (FWG) meinte, die Verbandsgemeinde sei bei der Bewältigung einer Katastrophensituation nach einem Gasmangel nicht zuständig. Die Mehrheit folgte dem Vorschlag der Feuerwehr, denn wenn die Notlage tatsächlich eintrete, rufe alles nach der Feuerwehr und diese könne eventuell nicht helfen, weil sie keinen Treibstoff habe, führte Volker Kaul (CDU) aus. Die Feuerwehr habe die Aufgabe, die Bürger zu schützen und man sollte ihrem Vorschlag folgen und die Kraftstofftanks anschaffen, sagte Peter Seelmann (CDU).

In einer Eilentscheidung wurden vom Werksausschuss zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur der Verbandsgemeindewerke Anschaffungen zum Gesamtpreis von 150.000 Euro getätigt, dazu gehören vier Notstromaggregate, Dieseltanks sowie die Umbauarbeiten für die Notstromeinspeisung bei Kläranlagen und Hebewerken. So soll es gelingen, die Wasserversorgung bzw, Abwasserentsorgung bei einer Notlage aufrechterhalten zu können.