Stolz präsentiert Günther Semmelsberger sein Parteibuch, das vor 54 Jahren von seinem Vater unterschrieben wurde, dem damaligen Elmsteiner Bürgermeister.
Günter Semmelsberger gehört zu den bekanntesten Lambrechter SPD-Politikern der letzten Zeit. Der „Zahlenmensch“ zog sich erst nach 32jähriger Mitgliedschaft im Stadtrat und nach sieben Jahren Dienst als Beigeordneter aus der aktiven Politik zurück und feiert nunmehr im „politischen Ruhestand“ am 29. September seinen 75. Geburtstag. 40 Jahre war er bei der Kreisverwaltung beruflich tätig. Im Stadtrat war er viele Jahre Fraktionsvorsitzender seiner Partei und in seinen sieben Jahren als Beigeordneter und Verantwortlicher für das Bauwesen begleitete er manch großes Bauvorhaben in der Stadt. Darüber hinaus gehörte er 20 Jahre dem Verbandsgemeinderat an, davon zehn Jahre als Fraktionsvorsitzender. Zehn Jahre führte er außerdem den Vorsitz im SPD-Ortsverein Lambrecht.
Als öffentliche Würdigung seiner jahrelangen Arbeit wurde ihm im Oktober 2022 die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Auszeichnung der Partei an Mitglieder, verliehen. Genauso wichtig wie die Ehrenplakette der Partei ist ihm und der Familie sein Parteibuch. Es ist ausgestellt am 1. Februar 1969 und unterschrieben von seinem Vater Heinrich, dem damaligen SPD-Vorsitzenden und Ortsbürgermeister von Elmstein.
Heute ist Günther Semmelsberger nun seit 54 Jahren Parteimitglied und in einem Gespräch mit der Talpost erinnerte sich der gebürtige Elmsteiner, dass er schon als Jugendlicher Einblick in die Kommunalpolitik erhielt, denn er war stets bei öffentlichen Terminen seines Vaters Heinrich Semmelsberger dabei, der von 1956 bis 1969 Elmsteiner Ortsbürgermeister war. „Das Elternhaus hat meine politische Einstellung geprägt, denn schon als 17- und 18-jähriger interessierte ich mich für die Politik in der Gemeinde“ sagte er.
Nach seiner Heirat mit der Lambrechterin Brigitte Marx wohnte das junge Paar einige Jahre in Neustadt, um 1977 ein Haus in Lambrecht zu bauen und ins Tal zurückzukehren. Hier erlebten beide „vor Ort“ die Tausend-Jahrfeier der Stadt und hier wurde Günther Semmelsberger auch angesprochen, sich doch aktiv in der Lambrechter SPD einzubringen. Zu diesem Zeitpunkt war ihm jedoch das Familienleben wichtiger, doch im Jahre 1989 kandidierte er erstmals für den Stadtrat, nachdem öffentliche Diskussionen um die Kanalisation geführt wurden und sich eine „IG Abwasser“ gebildet hatte. Seit 1989 gehörte er bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden dem Stadtrat an. An seiner Seite war stets seine „starke Frau“ Brigitte, die seinen politischen Weg begleitete und 17 Jahre für die SPD im Stadtrat saß.
Auch im „politischen Ruhestand“ sind beide weiterhin aktiv für die Bürger von Lambrecht im Einsatz, sie engagieren sich in der Nachbarhilfe und leisten Büro- und Fahrdienste. Hilfreich stehen sie dem Verkehrsverein bei dessen Aktivitäten und weiteren Vereinen zur Seite. Für weitere Beschäftigung sorgen die vier Enkelkinder und auch der große Garten will bestellt sein.