Ein Bild mit Seltenheitswert angesichts der Erderwärmung: Über dem tief verschneiten Lambrecht ragen die Verbandsgemeinde-Verwaltung und der historische Jagdturm in den klaren Wintermorgen.
Elmstein mit seiner Burgruine am Tag „als der Schnee kam“.
Tief verschneit zeigte sich auch das Elmsteiner Rathaus mit dem Relief des „Jägers aus Kurpfalz“ am Eingang.
Die These „es gibt keinen Winter mehr“ hat die Natur am Wochenende eindrucksvoll widerlegt, denn nach einer bisher eher milden Winter-Jahreszeit türmten sich über dem Pfälzerwald am Freitagabend regelrecht dunkle Schneewolken auf und die Schneeflocken, die in der Nacht zum Samstag fielen, wuchsen zu gewaltigen und in der Pfalz selten erlebten Schneehöhen auf den Bergen und in den Tälern heran. Naturgemäß lag in den Bergdörfern, Iggelbach, Esthal oder Schafhof der meiste Schnee mit bis zu 20 Zentimetern, während in den Tälern bis zu 15 Zentimeter gemessen wurden. Spitzenreiter bei den Schneehöhen waren das Weinbiet mit 21 Zentimetern und die Kalmit mit 22 Zentimetern.
Die ganze Pfalz war am Wochenende in ein einheitliches Weiß getaucht. Auch am Sonntagmorgen schneite es noch unterschiedlich weiter bis gegen 11 Uhr. Weiterer Schnee fiel aber zumeist nicht mehr, es blieb weitgehend trocken. Es wird in diesen Tagen der Woche mit einer Mischung aus Hochnebel und örtlich aufgelockerten Abschnitten mit etwas Sonne gerechnet. Die Tageshöchsttemperatuten in den Tälern klettern in der Woche bis auf plus 5 Grad, auf dem Bergen des Pfälzerwaldes herrscht weiterhin leichter Dauerfrost um minus 2 Grad, bei einem teils böigen Nord-Ost-Wind. In der kommenden Woche wird mit wieder steigenden Temperaturen gerechnet.
Bereits am Sonntag-Nachmittag ließen die geringen Plus-Grade in den Tälern den lockeren Schnee nass werden, der sich dann auch im Volumen verkleinerte. Waren am Samstag noch jedes Ästchen der Bäume und jeder Draht eines Zaunes mit Schnee bedeckt, so fiel bei steigenden Temperaturen die weiße Pracht Stück um Stück zu Boden. Bemerkbar war dies auch bei den Dach-Lawinen, die besonders von Hausdächern, die nach Süden ausgerichtet sind, zu Boden rutschten.
Bereits in der Nacht und am frühen Samstagmorgen waren die Räum- und Streufahrzeuge unterwegs, um die Straßen, von der Bundes-, über die Landesstraßen bis zu den Kreisstraßen zu räumen. In den Gemeinden waren die jeweiligen Mitarbeiter der Bauhöfe im Dauereinsatz, um wichtige innerörtliche Straßen zu räumen bzw. mit Salz abzustreuen. Bei den zahlreichen Treppenanlagen in den Talgemeinden war natürlich auch Handarbeit erforderlich. Die Hausbesitzer hatten außerdem alle Hände voll zu tun, die Gehwege vor ihren Anwesen freizuschaufeln.
Der viele Schnee hatte aber auch seine schöne Seite, denn eine zünftige Schneewanderung stellt schon eine Besonderheit dar, speziell wenn die Ausflüge am arbeitsfreien Wochenende erfolgen konnten. Besonders die Kinder erfreuten sich am Schlittenfahren und mancher Schneemann wurde errichtet. Glücklicherweise blieb das Tal von größeren Schnee-Unfällen verschont, außer einer Karambolage auf der B 39. Während die Tal-Bewohner die weiße Pracht vor ihrer Haustür und bei kleinen Wanderungen in die Natur genießen konnten, machten sich die „Vorderpfälzer“ auf die Fahrt in die höheren Regionen der Haardt und als Folge verstopften sie die Straßen bei der Kalmit und dem Totenkopf.