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Talpost Lambrecht
Ausgabe 4/2025
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Stadtwerke Lambrecht erwarten positives Ergebnis

Die Gebäude der Verwaltung und der Technik der Stadtwerke Lambrecht

Wirtschaftsplan 2025 der Stadtwerke Lambrecht (Pfalz) GmbH: Beratung im Stadtrat mit einstimmigem Beschluss

(ve) Der Stadtrat Lambrecht stimmte dem von Geschäftsführer Michael Frech vorgelegten Wirtschaftsplan 2025 der Stadtwerke Lambrecht einstimmig zu. Die Energie- und Wasserabgabe für das Wirtschaftsjahr 2025 wurde aus dem Durchschnitt der Absatzzahlen der letzten Jahre gebildet. Kundenabgänge bzw. -zugänge sowie von Verbraucherseite ergriffene Effizienzmaßnahmen sind ebenso in die Planzahlen eingeflossen wie der Zubau von neuen Netzanschlüssen.

Geschäftsführer Michael Frech sprach die Veränderungen am Energiemarkt aus, die sich zunehmend auf die Geschäftsbereiche der Stadtwerke auswirken. Um am Energiemarkt weiterhin erfolgreich bestehen zu können, sind Investitionen in das Unternehmen und in gut ausgebildetes Personal absolut notwendig. Der Kostendruck durch gesetzliche Vorgaben steigt. Immer neue Aufgaben und Anforderungen an das Unternehmen müssen bewältigt werden. Die Wechselbereitschaft im Tarifkundenbereich ist nach wie vor ausgeprägt. Zwar haben sich die Beschaffungsmärkte etwas beruhigt, allerdings reagieren die Märkte äußerst sensibel auf das Weltgeschehen.

Reduzierte Absatzmengen zu erwarten

Die Absatzmengen der Stadtwerke haben sich in den letzten Jahren, verursacht durch Betriebsstilllegungen, stark verändert. Der größte Netznutzer im Gasbereich kämpft zusehends mit den Marktgegebenheiten und fährt seine Abnahmemenge kontinuierlich zurück. Die damit verbundenen Absatzrückgänge müssen im Rahmen der genehmigten Netznutzungsentgelte (NNE) aufgefangen werden. Dies führt zwangsläufig zu einer höheren Belastung der restlichen Netznutzer.

Der Wirtschaftsplan basiert auf betrieblichen Erträgen von 12.483.000 Euro und einem betrieblichen Aufwand von 11.740.000 Euro, somit beträgt das geplante Jahresergebnis (nach Steuern) 743.000 Euro. Den berechneten Erträgen liegen die gültigen Tarifentgelte des Jahres 2025 zugrunde. Mengenänderungen und Tarifanpassungen sind in die Planung eingeflossen. Das Ergebnis wird, wie in den Jahren zuvor, zu einem wesentlichen Teil im Bereich der Erdgasversorgung und Stromversorgung erzielt, informierte der Geschäftsführer. Im Bereich der Wasserversorgung wurde das Preisgefüge angepasst.

Dringend notwendige Ersatzinvestitionen in die Netzinfrastruktur der beiden Sparten Strom- und Wasserversorgung sowie veränderte Prozessabläufe im Bereich der ERP-Systemumstellung (Mandantentrennung) führen bei einer gleichbleibenden Ertragslage zu rückläufigen Unternehmensergebnissen.

Zur Finanzierung der anstehenden Maßnahmen ist eine zeitnahe Weitergabe der Kostenveränderungen im Netz- und Vertriebsbereich absolut notwendig. Nur dadurch kann zukünftig eine stabile Ertragslage garantiert werden. Ob die Preisanpassungen am umkämpften Vertriebsmarkt durchgesetzt werden können, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden. Mit weiteren Kundenabgängen wird gerechnet.

Über 1 Million Investitionen

Die Stadtwerke gehen von einer Gesamtinvestitionssumme von 1.076.000 Euro aus, die sich auf die einzelnen Betriebszweige verteilt: Stromversorgung 163.000 Euro, Erdgasversorgung 306.000 Euro, Trinkwasserversorgung 233.000 Euro, Messstellenbetrieb 26.000 Euro, Gemeinsame Anlagen 348.000 Euro. 140.000 Euro werden für die Erneuerung von zwei in die Jahre gekommene GDRM-Anlagen benötigt. (GDRM-Anlagen stellen die stabile Gasversorgung sicher. In der Gasversorgung werden Gasdruckregel- und Messanlagen (kurz GDRM-Anlagen) eingesetzt. Sie reduzieren den zu hohen Druck des gelieferten Gases von den Vorlieferanten auf den im Versorgungsnetz üblichen Druck); dabei wird auf deren Wasserstofftauglichkeit geachtet. 390.000 Euro fließen in die geplante Netzerneuerung. 75.000 Euro werden für den Ausbau von Erzeugungsanlagen mit erneuerbarer Energie verwendet. 85.000 Euro sind für eine neue Heizungsanlage im Betriebsgebäude veranschlagt (Einsatz einer Wärmepumpe) und rund 100.000 Euro fließen in die Erneuerung des IT-Systems.

Finanzierung

Nur ein Teil der Finanzierung kann aus der Innenfinanzierung (den Kassenmitteln, den erhobenen Ertragszuschüssen und den erwirtschafteten Abschreibungen) erfolgen. Finanzierungslücken müssen entweder durch die Aufnahme von Fremdkapital (Darlehen) und/oder durch Einbehalten eines Teils des erwirtschafteten Gewinns geschlossen werden.

Personalbestand

Gegenüber dem Stellenplan 2024 wird der Stellenplan 2025 um eine Stelle im Bereich der Technik erweitert. Ein Mitarbeiter befindet sich in der Altersteilzeit (Aktivphase). Mehrere personelle Abgänge im Jahr 2024 konnten vollumfänglich mit neuem Personal besetzt werden. Darüber hinaus gibt es keine Veränderungen im Stellenplan. Die Tarifabschlüsse und Gehaltsanpassungen wurden im Wirtschaftsplan entsprechend berücksichtigt.