Die Entscheidung über die Sanierung des Brückenbelages wurde „vertagt“, der Stadtrat wird entscheiden müssen
Ausschüsse der Kommunen sind eigentlich dafür geschaffen, gesetzeskonforme Vorbereitungen zu treffen, um Empfehlungen an den Stadtrat zur Beschussfassung zu geben. In einem vorgegebenen finanziellen Rahmen können Ausschüsse auch Aufträge in eigener Verantwortung vergeben. Mit den Themen „Fußgängerbrücke über den Speyerbach zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Parkplatz Färberstraße“ sowie mit der in der Überarbeitung sich befindlichen Gestaltungssatzung der Stadt Lambrecht“ beschäftigte sich der Bau- und Stadtsanierungsausschuss der Stadt Lambrecht. In beiden Fällen konnte keine Einmütigkeit erreicht werden, der Stadtrat soll nun ohne Empfehlung des Ausschusses Entscheidungen treffen.
Der Bauaussschuss hatte sich bereits im Juli dieses Jahres mit dem neuen Brückenbelag beschäftigt, nachdem, der alte Holzbohlenbelag (2 Meter breit und 12,20 Meter lang) teilweise morsch geworden war und ersetzt werden muss. Damals waren für die Erneuerung der Holzbohlen Kosten von ca. 5000 Euro genannt worden. Als Alternative war eine Ausführung mit einem rutschhemmenden glasfaserverstärkten Kunststoffbelag (GFK) beim doppelten Preis diskutiert worden. Als alleiniger Anbieter des Glasfaserverstärkten Brückenbelages galt eine Firma aus den Niederlanden. Der Angebotspreis betrug rund 6.600 Euro plus 800 Euro Speditionskosten plus 1800 Euro Rückbau des alten und Neubau des neuen Belages, in der Summe also fast der doppelte Preis eines normalen Holzbohlenbelages. Die Verwaltung hatte empfohlen, den Brückenbelag aus glasfaserversträrkten Dielen in Auftrag zu geben. Vergleichsangebote seien nicht möglich, da kein anderer Hersteller ein vergleichbares Produkt anbiete, hieß es in der Beschlussempfehlung. Mit dem Brückenbelag des niederländischen Anbieters habe man in Weidenthal beste Erfahrungen gemacht, sagte Gregor Panzcyk von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde. Von Seiten der CDU-Ausschussmitglieder wurden Zweifel geäußert, dass die niederländische Firma konkurrenzlos den glasfaserverstärkten Belag anbiete, zumal Martina Bundenthal (CDU) mehrere deutsche Firmen nannte mit dem gleichen Angebot. Klaus Brick (CDU) empfahl, einen heimischen Holzbohlenbelag zu wählen, zumal der GFK-Belag (Glasfaserverstärkter Kunststoff) äußerst umweltschädlich sei. Jens Fadenholz (SPD) empfahl, die Entscheidung auszusetzen und Alternativen wie Vergleichsangebote zu prüfen.
Ohne Empfehlung für den Stadtrat endete auch die Beratung der überarbeiteten Gestaltungssatzung der Stadt Lambrecht. Anwesend war der eigens aus Dirmstein angereiste Städteplaner Hubert L. Deubert, der die überarbeitete Gestaltungssatzung als Datensatz präsentierte. Es bestand innerhalb des Ausschusses jedoch weiter Uneinigkeit zwischen der „Fibel“ und der „Satzung“ und den Folgen einer Beschlussfassung im Zusammenwirken mit dem Kreisbauamt und der Denkmalbehörde. Elias Hilgert (FWG) warnte vor einem „unnötigen“ Aufwand, denn schließlich würden übergeordnete Stellen entscheiden.