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Talpost Lambrecht
Ausgabe 40/2023
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Gemeinsam gegen Missbrauch an Kindern

Die künstlerisch gestaltete Süd-Fassade des Lambrechter Grundschulgebäudes

 

Reaktion der Grundschule Lambrecht nach Missbrauchsfall in Edenkoben

Grundschulen und Kindergärten in der Region sind sensibilisiert, mögliche Taten zu verhindern, wie sie sich aktuell durch Entführung und Missbrauch einer Zehnjährigen in Edenkoben ereignete. So entwickelte die Grundschule Lambrecht ein Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt. Missbrauch erhält in der Schule keinen Raum, vielmehr wird die Schule ihrer Verantwortung für den Kinderschutz gerecht, der sich aus dem Erziehungsauftrag der Schule ergibt. Im Rahmen der Wahlen zum Schulelternbeirat wandte sich Schulleiterin Anke Huber an die Eltern und stellte das erarbeitete Leitbild der Schule vor.

Mit Hilfe des Schutzkonzeptes sollen Betroffene, was ihnen widerfahren ist, richtig deuten, die Hemmung verlieren, es einer Vertrauensperson zu berichten und schnellstmöglich den passenden Ansprechpartner finden. Kinder würden oft Gründe sehen, zu schweigen und sie brauchten bis zu acht Anläufe, um Erlebtes den Erwachsenen glaubhaft zu übermitteln. Kontakte zu Unterstützern seien über den Kummerkasten und Aushang zu erfahren, es würden aber auch Kindersprechzeiten angeboten von der Schulleitung, von den Lehrkräften und auch von der Sozialarbeiterin. Unterstützung werde geboten sowohl von der Schulleitung als auch von den Klassensprechern und von den Lehrkräften, Informationen könnten auch von den Infoplakaten abgelesen werden. Alle diese Kontakte könnten genutzt werden bei erkennbarem, grenzverletzendem Verhalten von Schülern, Lehrkräften, Personal und auch Familie.

Die Grundschule Lambrecht bedient sich Kooperationspartnern, um die Schüler zu stärken, so steht der schulpsychologische Dienst zur Verfügung, ebenso das Jugendamt, der Kinderschutzbund und natürlich auch die Polizei. Dazu gehört auch das Programm „stark ohne Muckis“, der Selbstverteidigungskurs der Viertklässler und die Theaterpädagogische Werkstatt Oldenburg. Bei einem Verdacht tritt zunächst das Krisenteam der Schule zusammen, das aus vier Lehrerinnen besteht, um Maßnahmen gebündelt und gezielt ín die Wege zu leiten.