Mit dem Oktober beginnt auch das letzte Viertel dieses Jahres. Und dabei genießt der Oktober als erster richtiger Herbstmonat überall besonderes Ansehen. Freundliche und sonnige Tage bringt er oft; Sonne wünschen sich vor allem auch die Winzer, denn der „Weinmonat“ bringt auch die Lese. Wenn sie vorbei ist, zieht draußen die große Stille ein. Die Vögel sind auf ihrer Reise nach Süden gezogen, nur die Häher schreien und in einsamen Waldtälern singen die Heidelerchen noch ihre wehmutsvollen Melodien. Alle Winterschläfer bauen sich ihr Nest: Hamster, Haselmaus und Murmeltier, Fledermaus und Siebenschläfer sind kaum noch zu sehen. Am Morgen und am Abend steigt der Nebel aus den Wiesen, und wenn der Mond herunterschaut, sieht er aus, als blicke er durch hundert Schleier… Blatt um Blatt färbt sich am Baum, löst sich und sinkt zu Boden. Und durch die Nächte geht zuweilen schon ein Vorbote des nahenden Winters – der erste Frost. Von einer unergründlichen Sehnsucht wird der Mensch ergriffen, er will die letzten schönen Tage des Jahres leben, möchte durch den Sonnenschein wandern und durch die herbstlich-bunte Welt. In jedem Jahr wird diese Sehnsucht wach, dieses Gefühl, das zwischen Wehmut des Sommerabschieds und der Angst vor den grauen Tagen steht. Aber noch leuchtet es draußen in fröhlichen Farben, noch blühen Astern und Dahlien und letzte Sonnenblumen. Von den Spalieren lachen die späten rotbäckigen Äpfel herab und in das raschelnde Laub zu unseren Füßen rollen die Kastanien… „Oktober, der fröhliche Wandersmann, der pinselt Wald und Hecken an“ meint ein alter Bauernspruch. Nützen wir die goldenen Sonnentage dieses Monats, um uns draußen an seiner Farbenpracht zu erfreuen!