Festlich geschmückte Altäre, reich gedeckte Tische: Am 6. Oktober ist Erntedankfest. Bereits im Römischen Reich und im antiken Griechenland veranstalteten die Menschen Rituale zum Erntedank. Die christliche Kirche übernahm den Brauch. Seit der Bischofskonferenz 1972 wird das Fest stets am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Der Herbst ist nicht nur die Zeit der bunten Blätter und Kastanien, er ist bei uns vor allem auch die Zeit der Ernte, weil dann die meisten Früchte und Gemüse reif sind. Dass uns die Natur jedes Jahr aufs Neue reich beschenkt, dafür kann man sich auch mal bedanken - das dachten sich schon die Römer oder die alten Griechen. Erntedankfeste gab es nämlich bereits, bevor es die christliche Religion gab.
Zum Erntedanksonntag werden die Kirchen geschmückt und die Stufen vor dem Altar mit den Gaben der Natur dekoriert. In manchen Orten gibt es Prozessionen mit ebenso bunt gestalteten Wagen und Musik. Auf einem der Wagen fährt meist eine Erntekrone aus Kornähren mit. Auch manche Volksfeste gehen auf Erntedankfeste zurück: Auf dem zweitgrößten Volksfest Deutschlands, dem Cannstatter Wasen, erinnert die reich geschmückte blaue Fruchtsäule jedes Jahr wieder an diesen Ursprung. Dem Erntedank gewidmet ist auch das Weinlesefest in Neustadt.