Im Jahre 1972 wurde der erste Sonntag im Oktober als Erntedank-Sonntag festgelegt. Der Abschluss der Ernte bot immer Anlass zu Dank und Feier. In den Kirchen schmücken Früchte des Feldes den Altar oder werden im Gottesdienst zum Altar gebracht. Erntedankfeste gibt es in vielen Religionen, die Römer huldigten der Göttin Ceres. Am Erntedankfest wird auch für das tägliche Brot gedankt. In einen neuen Brotlaib oder Wecken wurde früher auf der Unterseite mit dem Messer ein Kreuz eingeritzt. Keinesfalls durfte Brot verderben. Ein Stück Brot wegzuwerfen galt als Frevel. In vielen Speisen wurde das getrocknete Brot als Grundlage bei der Zubereitung verwendet. Selbst übriggebliebene Brosamen vom Tisch wurden unter das Viehfutter gemischt.
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Der Oktober ist reich an bäuerlichen Wetterregeln: „Oktober geht ein rauher Wind – dann wärm am „Neuen“ dich geschwind“, Im Oktober viel Frost und Wind – ist der Winter wie ein Kind“, „Oktobersonne kocht den Wein und füllt auch große Körbe ein“, „Hält der Oktober das Laub, legt zu Christnach ncoh Staub“, „Oktoberhimmel voll Stern hat warme Öfen gern“, „Wen’s im Oktober friert und schneit, bringt der Januar milde Zeit“, „Sind im Oktober viel Spinnen im Haus, weht der Winter mit hartem Graus“, „Das ist ein hartes Winterzeichen, will’s Laub nicht von den Bäumen weichen“.
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In diesem Monat Oktober gibt es nach dem Bauernkalender drei Schwendtage, den 3., 6. und 11. Oktober. Die Unglückstage wurden auch „verworfene Tage“ genannt. An diesen Tagen sollte man ganz bestimmte Dinge unterlassen, wie beispielsweise Wein zu kaufen oder zu verkaufen.
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Im römischen Kalender stand der Oktober an achter Stelle und wurde daher mit „octo“, der lateinischen Zahl Acht, bezeichnet. Der Oktober wurde früher auch Gibhart genannt. Weitere Namen sind Kirchweihmonat, Weinmond, Welk- und Reifemonat oder Dachsmonat.
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Wer im nächsten Frühjahr Iris blühen sehen möchte, sollte noch vor dem Bodenfrost ihre Zwiebeln auspflanzen. Sie sollten sechs bis zehn Zentimeter tief ins Erdreich kommen. Wer weiß, dass es in seinem Garten Wühlmäuse hat, sollte die trockenen und festen Zwiebeln mit engmaschigem Draht umwickeln“.
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Am 3. Oktober 1990 war es so weit: Deutschland war endlich wiedervereint. Der Beitritt der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik jährt sich 2024 zum 34. Mal. Der offizielle Festakt findet dieses Jahr in Schwerin statt. Das Motto lautet: „Vereint Segel setzen: Gemeinsam Demokratie und Vielfalt stärken“.
Am Tag darauf ist Welttierschutztag. Der 4. Oktober ist der Tag des Heiligen Franz von Assisi, des Schutzpatrons der Tiere. Überlieferungen zufolge predigte er zu den Vögeln. Der Welttierschutztag soll auf das Leid aufmerksam machen, das Menschen Tieren zufügen.
Und wieder ein Tag später am 5. Oktober ist der Welttag der Lehrerin und des Lehrers. Die Bedeutung von Bildung wird allseits betont. Doch das Ansehen von Lehrkräften verbessert sich kaum, überdies wurde der Beruf aufgrund von Sparmaßnahmen immer unattraktiver. Die Folge: In vielen Regionen herrscht eklatanter Lehrermangel. Im Jahr 1994 hat die Unesco den 5. Oktober zum Welttag der Lehrerin und des Lehrers ernannt, um auf deren verantwortungsvolle Aufgabe aufmerksam zu machen und ihr Ansehen zu steigern.
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Ein aus der Zeit gefallenes Kommunikationsmittel? Nein! Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland immerhin rund 13,3 Milliarden Briefe versendet, auch wenn die Tendenz rückläufig ist. Seit 1969 findet am 9. Oktober – dem Datum der Gründung des Allgemeinen Postvereins im Jahr 1874 – der Weltposttag statt.
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Der Spruch zum Nachdenken: „Unzufriedenheit trübt den Blick für die schönen Dinge des Lebens!“