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Talpost Lambrecht
Ausgabe 42/2022
Lokalspitze
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Bäume - hinters Licht geführt

Es ist wieder einmal soweit: Der Herbst verzaubert Bäume und den gesamten Pfälzerwald ringsum mit seinen vielfältigen bunten Farben. Er hat aber bei aller Gesetzmäßigkeit der Natur keine strengen Vorschriften für seine bunten Farbzaubereien. So leistet er sich gerne einige Scherze und Absonderlichkeiten. Ist es Ihnen vielleicht schon aufgefallen, dass beispielsweise dort, wo die Straßenlaternen mit ihrem Lichtbereich in die Bäume hineinscheinen oder gar direkt von Zweigen umwachsen sind, das Laub länger grün bleibt als an den anderen Stellen? Hier lassen sich die Blätter von der künstlichen „Sonne“ gewissermaßen „hinters Licht“ führen. Bei Kastanien, Ahornbäumen und Linden als den häufigsten Straßenbäumen können wir die verspäteten Blatt-Nachzügler oft finden. Auch die Himmelsrichtung spielt bei der Laubfärbung eine Rolle. An Wegen und Straßen, die in Nord-Süd-Richtung verlaufen, sind die Blätter auf der Seite früher und auch stärker bunt als bei den Bäumen der östlichen Straßenseite. Das lässt sich besonders gut beim Ahorn beobachten. Weiterhin behalten Jungbäume das Laub meist länger als ältere Bäume, die den Kreislauf des Jahres schon besser kennen. Sofern große Bäume, etwa Kastanien, dicht beieinanderstehen, werden die Blätter an den Stellen, wo die Sonne hinfällt, früher bunt als dort, wo sie sich gegenseitig Schatten geben. So wirken solche Bäume seltsam gescheckt mit den auffälligsten gelben und grünen Farbklecksen.